Für drei Tage geplant

Nord Stream 1: Russen schalten wieder das Gas ab

Ausland
19.08.2022 21:10

Wieder einmal werden die russischen Gaslieferungen durch die Turbine Nord Stream 1 unterbrochen: Ab 31. August soll für drei Tage kein Gas mehr fließen, wie der russische Energiekonzern Gazprom am Freitagabend bekannt gab. Als Grund werden Wartungsarbeiten angegeben. Bereits zuvor hatte Russland seine Gaslieferungen stark gedrosselt. Die für Energie zuständige Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) übte scharfe Kritik an Moskau.

Von 31. August bis 2. September soll der Gasdurchfluss in Nord Steam 1 unterbrochen werden, weil in diesem Zeitraum die einzige in Betrieb befindliche Gasverdichtereinheit Trent 60 „zur Wartung und vorbeugenden Instandhaltung“ ausgeschaltet werden müsse, so Gazprom. Die Wartungsarbeiten würden gemeinsam mit dem Partnerunternehmen Siemens durchgeführt.

Nach Wartung soll wieder Gas fließen
Sobald die Arbeiten abgeschlossen seien und keine technischen Störungen an der Anlage vorliegen, werde der Gastransport mit 33 Millionen Kubikmetern pro Tag wieder aufgenommen, hieß es. Das entspricht jener Menge Gas, die aktuell durch die Pipeline in der Ostsee Richtung Norddeutschland fließt.

Streit um Turbine
Russland hatte die Liefermenge reduziert, nachdem es zu einem Streit um die Lieferung einer Siemens-Energy-Turbine, die in Kanada gewartet worden war und aktuell in Mülheim an der Ruhr lagert, gekommen war. Der Kreml ortete eine Verzögerungstaktik des Westens.

Deutschlands Kanzler Olaf Scholz besichtigte die Turbine allerdings erst kürzlich, um deutlich zu machen: Sie wäre jederzeit einsatzbereit.

Gewessler: Speicherziel weiter erreichbar
„(Russlands Präsident Wladimir) Putin nutzt die Abhängigkeit Europas von russischem Gas ganz gezielt aus“, kritisierte Ministerin Gewessler am Freitagabend einmal mehr. „Die angekündigte Unterbrechung der Gaslieferungen über Nord Stream 1 zeigt deutlich: Russland verwendet Gaslieferungen als Mittel zur Einschüchterung und Verunsicherung“, hieß es in einem schriftlichen Statement.

„Russland ist kein verlässliches Gegenüber“, man arbeite weiter mit aller Kraft daran, die österreichischen Speicher zu füllen und unabhängiger zu werden. „Die Expertinnen und Experten gehen gegenwärtig davon aus, dass das 80-Prozent-Speicherziel weiter erreichbar ist.“

Speicher erst zu 60 Prozent gefüllt
Die Einspeicherung erfolgt seit Anfang August in allen Gasspeichern unseres Landes. Der Speicherstand lag per 15. August bei rund 60 Prozent. Diese Menge entspricht laut Energieministerium wiederum 64 Prozent eines normalen Jahresverbrauchs in Österreich.

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