Ohne Spezialausrüstung

Familie saß ganze Nacht auf Gletscher fest

Vorarlberg
24.08.2022 07:25

Glück im Unglück hatte eine deutsche Familie, die sich am Montag im Vorarlberger Rätikon-Massiv zu einer Wanderung aufmachte. Nachdem der 45-jährige Vater, der mit seiner 13-jährigen Tochter und deren 77-jährigem Großvater unterwegs war und trotz fehlender Spezialausrüstung über einen Gletscher abstieg, nicht mehr auf den markierten Wanderweg zurückfand, musste die Gruppe in einem Not-Biwak auf über 2500 Metern übernachten.

Am Montag gegen 8.30 Uhr brach das Trio aus dem Raum Stuttgart nach einer Übernachtung auf der Totalphütte in Richtung Mannheimer Hütte auf. Im Bereich des Schesaplanasattels verließ die Gruppe aus unbekanntem Grund den markierten Weg und ging - trotz fehlender Gletscherausrüstung - über den Brandner Gletscher in Richtung der Gletscherseen talwärts. Der Abstieg über das Eis gestaltete sich laut Polizei schwierig und gefährlich.

Bei den Gletscherseen angekommen, fanden sie keine Wegmarkierungen mehr und versuchten, über den Gletscher zurück zum Wanderweg zu gelangen, was ihnen jedoch aufgrund fehlender Ausrüstung (wie etwa Steigeisen) nicht gelang. Mangels Netzempfang konnte das Trio auch keinen Notruf absetzen. So errichteten die Wanderer bei Einbruch der Dunkelheit ein Not-Biwak.

Als die Gruppe um 23 Uhr noch immer nicht auf der Mannheimer Hütte angekommen war, setzte der Hüttenwirt, der bereits zuvor von Angehörigen über die Abgängigkeit informiert worden war, einen alpinen Notruf ab. Die Bergrettung Brand stieg am frühen Dienstagmorgen gegen 1 Uhr mit drei Suchmannschaften in das Suchgebiet auf, auch ein Rettungshubschrauber der Schweizer Flugwacht „Rega“ wurde alarmiert.

Diesem mit einer Wärmebildkamera ausgestatteten Spezialhelikopter gelang es schließlich gegen 3 Uhr, die Gruppe zu lokalisieren. Eineinhalb Stunden später, gegen 4.30 Uhr, erreichten dann die Bergretter die unverletzten, jedoch stark unterkühlten Wanderer. Diese wurden dann nach Sonnenaufgang vom österreichischen Notarzthubschrauber „Christophorus 8“ nach Brand geflogen und von dort mit einem Rettungswagen ins Landeskrankenhaus Bludenz gebracht.

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