Im Kunsthaus Bregenz war die finnische Musikerin und Sängerin Ida Elina im Rahmen der Bregenzer Festspiele zu Gast. Sie wusste das Publikum voll und ganz zu überzeugen.
Die finnische Kantele ist eine Kastenzither, die in der Mythologie Finnlands, etwa dem Nationalepos „Kalevala“, eine zentrale Rolle spielt. Hierzulande kennt man die Kantele über die Waldorfpädagogik wie auch über die Musiktherapie. Wer sich also vom Konzert „Nordic cool“ am Dienstagabend im KUB im Rahmen der Bregenzer Festspiele zarte bis esoterische Klänge erwartet hatte, staunte nicht schlecht. Denn die Sängerin und Kantelevirtuosin Ida Elina hat zwar die klassische Art, die Kantele zu spielen, gründlich gelernt, ist aber ausgerechnet während eines Japan-Aufenthaltes mit der Musik von Michael Jackson in Berührung gekommen. So hat sie in Bregenz ein Programm präsentiert, das munter den Weg zwischen Nordischer Volksmusik, Eigenkompositionen und populären Liedern durchmaß.
Mit ihr im selben Atemzug zu nennen ist Jukka Perko mit seinem Saxophon. Es war eine sehr gute Idee von Festspielintendantin Lilli Paasikivi, die beiden Künstler zusammenzubringen, denn sowohl musikalisch als auch in ihrem Temperament harmonieren die beiden hervorragend. Ein besonders magischer Moment des Programmes war Perkos Komposition „Enkelille“ – „An den Engel“, an die übergangslos Leonard Cohens „Hallelujah“ anschloss. Dann aber ging die Post ab. Mit Adele und den Rhythmen von Michael Jackson schien Ida Elina so recht in ihrem Element. Denn ihre Kantele war nicht nur das traditionelle Saiteninstrument, sondern konnte auch perkussiv betätigt werden, und das war, mal mehr, mal weniger, den ganzen Abend so.
Das Publikum wurde dabei einbezogen, klatschend und rufend, sodass Ida Elinas Vorhaben, die Bregenzer mit dem „nordischen Frohsinn“ anzustecken, echt gelungen ist. Vollends die Herzen erobert hat sie mit der ersten von zwei Zugaben, dem österreichischen Volkslied vom „lieben Augustin“, gekrönt mit einem perfekt gesungenen Jodler. Wow! Bei diesem Temperament von Ida Elina könnte der Saxophonist Jukka Perko mit seiner ruhigen Art fast ins Hintertreffen geraten. Doch sein Spiel hat den Abend wesentlich mitgeprägt, mit seinen Kompositionen und mit seiner so innigen Darbietung des finnischen Volksliedes „Kalpaava“ – „Sehnsucht“. Ihm ein ganz zartes Wow!
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