Der Vorschlag von Finanzminister Markus Marterbauer, mit staatlichen Eingriffen die Preise für Lebensmittel zu senken, kommt bei den Vorarlberger Lebensmittelhändlern nicht gut an.
Für Daniel Drechsel, seines Zeichens Fachgruppen-Obmann der Vorarlberger Lebensmittelhändler, ist der Fall klar: „Staatliche Eingriffe in die Preisgestaltung im Lebensmittelhandel, wie sie Finanzminister Markus Marterbauer vorschlägt, sind entschieden zu verhindern. Wir brauchen keine schnellen, plakativen Lösungen, sondern eine sachliche Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Ursachen der Inflation.“ Schließlich beginne die Preisbildung bei Lebensmitteln nicht erst im Handel, sondern bereits in den vorgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette – in der Landwirtschaft, der Verarbeitung, der Logistik sowie auf den internationalen Rohstoffmärkten. In all diesen Bereichen seien aktuell Kostensteigerungen zu verzeichnen. So hätten sich Rohstoffe wie Kaffee, Kakao oder Orangensaftkonzentrat deutlich verteuert. „Diese Preissteigerungen spüren wir natürlich auch in Österreich, da viele Rohstoffe importiert werden“, erklärt Drechsel und ergänzt: „Zudem sind auch die Produktionskosten im Inland stark gestiegen – bei Energie, Rohstoffen, Personal und Logistik.“
Höhere Löhne, höhere Preise
Erschwerend käme die aktuelle Lohn-Preis-Dynamik hinzu: Steigende Löhne würden insbesondere in der personalintensiven Handelsbranche zu höheren Kosten führen, die sich zwangsläufig in Form steigender Preise niederschlagen. Drechsels Conclusio: „Wer Lebensmittelpreise stabilisieren will, muss an den tatsächlichen Ursachen ansetzen – auf den globalen Rohstoffmärkten, in der Energiepolitik und bei den regulatorischen Rahmenbedingungen.“
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