Polarlichter und Nebel

Webb-Teleskop funkt detailreiche Jupiter-Bilder

Wissenschaft
22.08.2022 20:55

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat am Montag neue Bilder veröffentlicht, die das vor acht Monaten gestartete Weltraumteleskop „James Webb“ gemacht hat. Sie zeigen unter anderem Polarlichter, die sich in großer Höhe über dem Nord- und Südpol des Planeten Jupiters, dem größten Planeten des Sonnensystems, ausbreiten - und das beeindruckend detailreich.

„Um ehrlich zu sein, hatten wir nicht wirklich erwartet, dass es so gut wird“, sagt die Planetenastronomin Imke de Pater von der University of California in Berkeley. Sie leitete die Beobachtungen des Jupiter mit Thierry Fouchet vom Pariser Observatorium, als Teil einer internationalen Zusammenarbeit für das Webb Early Release Science-Programm.„Es ist wirklich bemerkenswert, dass wir Details auf Jupiter zusammen mit seinen Ringen, winzigen Monden und sogar Galaxien in einem Bild sehen können“, wird De Pater auf der Website der US-Raumfahrtbehörde NASA zitiert.

Infrarot-Fotos in sichtbares Licht „übersetzt“
Die am Montag veröffentlichten Bilder stammen von der Nahinfrarotkamera (NIRCam) des Teleskops, die über drei spezialisierte Infrarotfilter verfügt, die solcherart Details des Planeten zeigen. Da Infrarotlicht für das menschliche Auge unsichtbar ist, wurde das Licht quasi in das sichtbare Spektrum „übersetzt“.

Auf den Jupiter-Bildern, die aus mehreren NIRCam-Fotos zusammengesetzt wurden, erstrecken sich Polarlichter (Aurorae) bis in große Höhen über dem Nord- und Südpol des Planeten. Sie leuchten in einem Filter, der röteren Farben zugeordnet ist, wodurch auch Licht hervorgehoben wird, das von unteren Wolken und oberen Dunst reflektiert wird. Ein anderer Filter, der Gelb und Grün zugeordnet ist, zeigt Schleier, die um Nord- und Südpol wirbeln. Ein dritter Filter, der Blau zugeordnet ist, zeigt Licht, das von einer tieferen Hauptwolke reflektiert wird.

Besonders hell strahlt dabei der berühmte Große Rote Fleck des Planeten - ein langlebiger Wirbelsturm von 1,5-facher Breite unserer Erde und mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 680 Kilometern pro Stunde. Er erscheint - ebenso wie andere Wolken - weiß, weil er viel Sonnenlicht reflektiert.

Teleskop 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt
Das auch mit österreichischer Beteiligung gebaute „James Webb Space Telescope“ (JWST, Bild unten) war im Dezember nach jahrzehntelangen Vorbereitungen und einiger Verspätung ins All gebracht worden. Es befindet sich mittlerweile mehr als eineinhalb Millionen Kilometer von unserer Erde entfernt.

Das Observatorium soll unter anderem mithilfe eines 25 Quadratmeter großen Spiegels neue Bilder aus dem frühen Universum liefern. Astronomen erhoffen sich von den Aufnahmen des Teleskops unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren. Die Lebensdauer des JWST ist dabei erstmal auf zehn Jahre angelegt.

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