Auch Täter befragt

Rushdie kann nach Messerangriff wieder sprechen

Ausland
14.08.2022 07:59

Der britisch-indische Autor Salman Rushdie ist nach dem Messerangriff am Freitag auf dem Weg der Besserung. Er soll nicht mehr künstlich beatmet werden und wieder sprechen können. Gegen den Mann, der ihn angegriffen hatte, ermittelt die Polizei wegen versuchten Mordes zweiten Grades und Körperverletzung zweiten Grades - er erklärte sich für nicht schuldig.

Rushdie wird laut US-Medien in einem Krankenhaus in Ernie im Bundesstaat Pennsylvania behandelt. Dieser grenzt an New York an, wo seine Lesung abgehalten werden hätte sollen und der Schriftsteller am Freitag von einem 24-Jährigen mit einem Messer attackiert wurde. Nun hat sich Rushdies Zustand gebessert, wie sein Literaturagent Andrew Wylie berichtete. Er wird nicht mehr künstlich beatmet und kann wieder sprechen. Rushdies Schriftstellerkollege Aatish Taseer hatte geschrieben, dass der Autor schon Witze mache.

Angreifer erklärte sich für „nicht schuldig“
Unterdessen ermittelt die Polizei gegen den Angreifer, der sich vor einem New Yorker Gericht für nicht schuldig erklärte. Zu seinem Tatmotiv gab es weiter keine Angaben. Angeklagt ist der Mann wegen versuchten Mordes zweiten Grades und Körperverletzung zweiten Grades. Mord zweiten Grades ist ein eigener Tatbestand im US-Rechtssystem zum Tode eines Menschen, der mit jahrelangen Haftstrafen belegt werden kann.

Salman Rushdie hätte am Freitag über verfolgte Kunstschaffende sprechen sollen, wurde vor der Veranstaltung in Chautauqua jedoch attackiert. Der 75-Jährige wird seit Jahrzehnten von religiösen Fanatikern und Fanatikerinnen verfolgt. 1988 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Chomeini wegen des Werks „Die satanischen Verse“ dazu aufgefordert, den Autor zu töten. 

„Jahrzehnte der Aufwiegelung“
Prominente und Politiker sowie Politikerinnen aus aller Welt verurteilten den Messerangriff und wünschten Rushdie eine schnelle Genesung. Der israelische Regierungschef Jair Lapid sah die Schuld an dem Angriff auch bei der Führung des Irans. Der Vorfall sei „das Resultat von Jahrzehnten der Aufwiegelung, angeführt durch das extremistische Regime in Teheran“, schrieb er am Samstagabend bei Twitter.

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