Nächster Kostenanstieg

Das Eigenheim in Österreich wird zum „Luxusgut“

Wirtschaft
10.08.2022 07:31

Für immer mehr Menschen im Land dürfte sich der Traum vom Eigenheim wohl nicht erfüllen. Alleine im ersten Quartal 2022 sind laut dem Beratungsunternehmen Deloitte die Quadratmeterpreise für Neubauwohnungen um 13 Prozent gestiegen - nach einem ohnehin schon hohen Anstieg von elf Prozent im Vorjahr. Mieten ist hierzulande aber noch verhältnismäßig günstig.

Ein Quadratmeter Neubauwohnung kostet laut dem am Mittwoch veröffentlichten „Property Index 2022” bereits 4782 Euro. Mit dem Index analysiert der Berater jährlich den europäischen Immobilienmarkt. Mit dem Anstieg der Kaufpreise liegt die Alpenrepublik nunmehr unter den teuersten Pflastern - neben Deutschland und Frankreich, lediglich hinter Großbritannien. Dort liegt der Quadratmeterpreis bei 4905 Euro.

Wien weit über Österreich-Schnitt
Wien lag mit einem durchschnittlichen Preis für Neubauwohnungen von 5788 Euro pro Quadratmeter im Untersuchungszeitraum um 21 Prozent über dem Österreich-Durchschnitt. Im europäischen Städteranking bietet die heimische Hauptstadt allerdings beinahe Okkasionspreise und lag weit hinter Städten wie Paris mit 13.462 Euro oder München mit 10.500 Euro.

Mieten bleiben vergleichsweise leistbar
„Wenn es für manche auch paradox klingen mag: Unsere Hauptstadt ist damit relativ erschwinglich“, sagt Gabriele Etzl, Partnerin und Head of Real Estate bei Deloitte Legal. „Zum Vergleich: In Lissabon zahlt man in Relation zum durchschnittlichen Immobilienpreis in Portugal mehr als das Dreifache. Hier ist die Stadt-Land-Schere um einiges größer.“

Günstig ist in Wien und Österreich im internationalen Vergleich auch das Mieten von Wohnraum. In Wien war die Miete mit durchschnittlich 8,66 Euro pro Quadratmeter sogar günstiger als in Graz (10,40 Euro) oder Linz (10,22). Damit liegt man in Europa im unteren Drittel. Paris (29,10) liegt hier vor Oslo (26,56) und Inner-London (25,12).

Flucht ins „Betongold“
Nirgends sind mehr Bauprojekte in Planung als in Österreich. So wurden 2021 ganze 10,6 Projekte pro 1000 Einwohner initiiert. Mit deutlichem Abstand folgen Polen mit 7,3 und Slowenien mit 6,1 Bauvorhaben auf 1000 Einwohner. Italien liegt in der Deloitte Studie mit 1,0 initiierten Bauprojekten auf 1000 Einwohner auf dem letzten Platz.

Fazit aus Sicht von Deloitte: Die Covid-19-Krise und die historisch niedrigen Zinsen lösten im vergangenen Jahr eine regelrechte Flucht ins „Betongold“ aus. „Diese Entwicklung führte dazu, dass Wohnen auch hierzulande zunehmend teurer wird. Während die Mietpreise in der Hauptstadt für die breite Bevölkerung noch leistbar sind, ist Eigentum mittlerweile ein Luxusgut“, sagt Etzl.

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