Kritik an Behörden

Ärger über Ausverkauf von bäuerlichen Flächen

Steiermark
09.08.2022 07:00

Immer öfter machen in der Steiermark Investment-Firmen Agrar-Grund zu Betongold. Kritik an den Behörden wird laut.

Freiland-Grundstücke in dörflichen Strukturen gelten als lukrative Investments und werden zunehmend zu Spekulationsobjekten. Die Flächen sind sehr günstig zu haben und können – nach einer Umwidmung in Bauland – ein Vielfaches ihres Kaufpreises erzielen.

Wenn Äcker Bauland werden
Speziell in der Steiermark und in Salzburg häufen sich zuletzt Fälle, in denen Äcker an Scheinlandwirte regelrecht verscherbelt und in kürzester Zeit in Bauland übergeführt wurden. Dabei soll Freiland per Gesetz land- oder/und forstwirtschaftlich genutzt werden; dies regeln bzw. überprüfen die so genannten Grundverkehrsbehörden der Länder.

Bernhard Schwaiger aus St. Marein-Feistritz ist einer von vielen Betroffenen. Sein Fall (wir haben berichtet) bestürzt: In einer schwierigen Marktphase drängte die Bank plötzlich – trotz ausreichender Besicherung der Kreditsumme – auf deren sofortige Begleichung.

„Fall Schwaiger“ wird politisch aufgearbeitet
Letztlich mündete die Causa in einer Zwangsversteigerung des 3,3 Hektar großen Anwesens mitten im Zentrum der obersteirischen Wachstumsgemeinde. Den Zuschlag erhielt eine Gesellschaft, deren Mutter sich auf ihrer Homepage mit „der langjährigen Erfahrung in der Immobilien- und Baubranche“ rühmt...

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Bauern wird die Existenz genommen, andere verdienen Unsummen: Der Fall Schwaiger und auch zahlreiche weitere Schicksale zeigen, dass das System in der Steiermark immer wieder versagt.

Lambert Schönleitner, Grüner Kontrollsprecher

Investoren nutzen missliche Lage aus
„Wenn Investoren mit Banken in einem durchschaubaren Zusammenspiel schwierige Phasen von Agrarbetrieben dazu nutzen, redlich wirtschaftende Bauern um Haus und Hof zu bringen, dann wird’s besonders dreist“, ortet Grünen-Kontrollsprecher Lambert Schönleitner im „Fall Schwaiger“ ein „offensichtliches Versagen der Grundverkehrsbehörde“.

Der zweifelhafte Deal soll daher jetzt politisch aufgearbeitet werden: „Wurde Ihrer Ansicht nach der Schutz des bäuerlichen Standes im Fall Schwaiger ausreichend gewahrt?“, ist eine von insgesamt 29 kritischen Fragen, die am Montag an den zuständigen Landesrat Hans Seitinger (ÖVP) mittels schriftlicher Anfrage eingebracht wurden.

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