Erfolg für Activision Blizzard in den USA: Ein Bezirksgericht in Südkalifornien hat eine Klage gegen den Videospielepublisher wegen Verletzung geistigen Eigentums in dessen Shooter „Call of Duty: Infinite Warfare“ abgewiesen. Die klagende Seite hatte den Shooter nicht ausreichend gespielt, um eine fundierte Klage einzureichen, so das Urteil.
Wie die Spiele-Website „Kotaku“ berichtet, war Activision Blizzard im November 2021 von Brooks Entertainment verklagt worden - einer in Kalifornien ansässigen Film- und Fernsehproduktionsfirma, die mit „Save One Bank“ und „Stock Picker“ laut eigenen Angaben auch zwei Finanz-Handyspiele anbietet. Deren geistiges Eigentum sah Firmenchef Shon Brooks durch Activisions „Call of Duty: Infinite Warfare“ aufgrund einer „geskripteten Kampfszene in einem Einkaufszentrum für Haute Couture“ verletzt. Zudem warf der CEO von Brooks Entertainment dem Publisher vor, dass der „Hauptcharakter“ des Ego-Shooters von 2016, Sean Brooks (Bild oben), auf seiner Persönlichkeit basiere.
„Schwerwiegende faktische Falschdarstellungen und Irrtümer“
Allerdings ist Sean Brooks gar nicht der Hauptcharakter des Spiels, sondern Commander Nick Reyes, wie „Kotaku“ festhält. Außerdem gebe es zwar eine geskriptete Szene in einem Einkaufszentrum, doch diese finde im weit in der Zukunft liegenden Genf statt, einem von vielen Orten im Spiel, und zwar ohne Sean Brooks. Activision wies die Vorwürfe daher diesen Jänner zurück und forderte Brooks Entertainment auf, die Klage zurückzuziehen. Diese enthalte „schwerwiegende faktische Falschdarstellungen und Irrtümer“, die darin dargelegten Ansprüche seien zudem „sowohl faktisch als auch rechtlich unseriös“. Da Brooks Entertainment der Aufforderung nicht nachkam, reichte Activision im März Gegenklage ein und behauptete, die Kläger hätten „Infinite Warfare“ nicht gespielt und ungenaue Angaben gemacht.
Zu wenig gespielt
Dieser Auffassung war nun auch das zuständige Bezirksgericht in Südkalifornien und wies daher die klagende Seite an, Activision für entstandene Kosten und Zeitaufwand zu entschädigen. In seiner Schlussfolgerung stellte das Gericht dem Bericht nach fest, dass Brooks Entertainment es verabsäumt hatte, vor Einreichung der Klage eine gründliche und angemessene Untersuchung der relevanten Fakten über das Spiel durchzuführen.
„‘Call of Duty: Infinite Warfare‘ ist ein Ego-Shooter-Spiel, nicht wie behauptet ein Ego- und Third-Person-Shooter, und Sean Brooks führt keine geskriptete Kampfszene in einem High-Fashion-Couture-Einkaufszentrum durch“, zitierte „Kotaku“ aus dem Urteil. „Der Anwalt des Klägers hätte diese Tatsachen leicht überprüfen können, bevor er die faktisch unbegründete Klage einreichte, genauso wie das Gericht sie innerhalb der ersten anderthalb Stunden nach dem Spielen des Spiels leicht überprüfen konnte.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.