Engpässe vorausgesagt

Wird Glas jetzt zum neuen Luxusgut?

Markus Sautner: "Flaschenbier ist im Moment nicht lukrativ."

(Bild: Charlotte Titz)

Flaschen werden nicht nur teurer, sie werden leider auch Mangelware

Auch in der Bier- und Weinherstellung haben die Produzenten mit Teuerungen zu kämpfen. Aber nicht nur Sprit und Rohstoffe sind es, die alles schwieriger machen. Auch Glasflaschen werden zur Mangelware. „Wir hatten bereits das Problem, dass unsere Flaschenfarben nicht lieferbar waren“, schildert Markus Sautner vom Golser Bier. „Unsere Biere sind jetzt teilweise in grünen statt in braunen Flaschen abgefüllt. Der Spritzer ist jetzt ebenfalls in Grün gehalten, obwohl er sonst in weißen Flaschen verkauft wird.“

Flaschenvielfalt nicht mehr gegeben
Ähnlich erlebt es auch der Winzer Julius Hafner aus Mönchhof. „Die Vielfalt an Flaschen ist längst nicht mehr gegeben“, erklärt er. Er erläutert weiter, dass man sogar auf Standardflaschen bis zu vier Wochen warten müsse. „Also schnell geht im Moment gar nichts.“ Außerdem habe sich der Flaschenpreis nahezu verdoppelt.

Winzer Julius Hafner: „Auch Weinflaschen sind mittlerweile doppelt so teuer wie vor der Krise.“

(Bild: Weingut Hafner)

Der Chef vom Golser Bier erzählt außerdem, dass der Glas-Vertreter ihn aufgefordert habe, benötigte Biergläser bereits jetzt zu bestellen, da ab September die Hälfte des Sortiments nicht mehr lieferbar sein werde. Auch die Teuerungen sind ein Problem. Golser Bier habe im Juli den Preis angepasst, wirklich „ausgehen“ würde es sich aber immer noch nicht. 

Flaschenbier ist im Moment nicht besonders lukrativ für uns.

Markus Sautner, Golser Bier

Man hofft nun, dass der Energieaufschlag, wie prognostiziert, sinken soll. Denn alleine die höheren Energiekosten verschlingen so viel, wie es ein zusätzlicher Mitarbeiter tun würde. In Gols versucht man seine Produktion großteils auf Mehrweggebinde umzustellen. „Wir haben schon vor Corona begonnen, von Ein- auf Mehrweg umzurüsten“, erklärt er. Was bei Gewerbekunden weniger ein Problem ist, ist es aber im Einzelhandel. „In den Kisten sind 24 Flaschen, die Tragerln sind zu 12 Flaschen abgepackt. Privatkunden wollen oft das kleinere Gebinde“, so Sautner. „Wir werden Einweg also nie ganz ausmerzen können.“