Bei der Behandlung von Migräne spielt das Timing der Einnahme von Medikamenten eine wichtige Rolle, um auch tatsächlich Schmerzlinderung zu erzielen. Lassen Sie sich beim Arzt beraten!
Einseitiges, starkes, klopfend-pulsierendes Kopfweh, das mindestens vier Stunden dauern kann und durch körperliche Aktivität verstärkt wird - dahinter steckt Migräne. Um diese richtig zu behandeln, gilt es, den idealen Zeitpunkt für die Arzneimittelgabe zu finden. „Damit gewährleistet werden kann, dass die Patienten wieder zu ihrem Alltagsleben zurückkehren, empfiehlt es sich, die Akutmedikamente möglichst früh in der Attacke einzunehmen, da man damit eine bessere Wirksamkeit erreicht.
Da manche Patienten aber beim Einsetzen von Kopfweh Migräne nicht sicher vom Spannungskopfschmerz zu unterscheiden vermögen, sollte die Einnahme der Akuttherapie erst erfolgen, sobald für den Betroffenen sicher ist, dass es sich tatsächlich um Migräne handelt“, erklärt Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Karin Zebenholzer, Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien. Bei häufigen Attacken muss - am besten mittels Kopfschmerztagebuch - erhoben werden, wie oft man Tabletten einnimmt, um einen sogenannten Medikamentenübergebrauchskopfschmerz zu erkennen.
Bewegung verstärkt die Symptome
„Ein meist sehr verlässliches Unterscheidungskriterium zwischen Migräne und Spannungskopfschmerz ist die Verstärkung durch körperliche Aktivität wie Gehen oder Stiegensteigen bei ersterer“, berichtet Dr. Marion Vigl, Abteilung für Neurologie, Neurologische Rehabilitation und Akutgeriatrie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien. „Es ist übrigens nicht sinnvoll, die Akuttherapie bereits während einer allfälligen ,Vorphase’ einer Migräne mit unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Veränderung des Appetits oder Nackenverspannungen zu starten, da diese das Auftreten der eigentlichen Attacke nicht verhindert“, betont die Expertin.
Es ist übrigens nicht sinnvoll, die Akuttherapie bereits während einer allfälligen ,Vorphase’ einer Migräne mit unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Veränderung des Appetits oder Nackenverspannungen zu starten, da diese das Auftreten der eigentlichen Attacke nicht verhindert.
Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Karin Zebenholzer, Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien
Allgemeinmaßnahmen wie Rückzug, Ruhe oder Verdunkelung ergreifen die meisten Patienten bereits von selbst, sofern es in ihrem Alltag überhaupt möglich ist. Bei der Wahl der medikamentösen Therapie stehen bei leichten bis mittelschweren Migräneanfällen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie etwa Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder eine fixe Kombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein an erster Stelle. Bringen die oben genannten Mittel keine Linderung, sollten Arzneien namens „Triptane“ probiert werden. Bei häufigen Attacken oder wenn man auf die Medikamente nicht gut anspricht, immer einen Neurologen aufsuchen!
18. 7. „Migräne und Kopfschmerzen“ - um 16.55, am 19. 7. um 7.45 und 12.30 sowie am 22. 7. um 8.10 Uhr. Expertin Assoc. Prof. Priv.-Doz.Dr. Karin Zebenholzer, Präsidentin der Österr. Kopfschmerzgesellschaft, Universitätsklinik für Neurologie, MedUni Wien, beantwortet im Interview interessante Fragen zum Thema.
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