Lieber in Linzer City

Kinderärzte wollen nicht im Süden ordinieren

Oberösterreich
07.07.2022 13:31

Seit Jahren wird die Situation immer prekärer - Eltern, die im Linzer Süden für ihren Nachwuchs einen Kinderarzt benötigen, suchen verzweifelt, jedoch meist vergeblich. Denn es gibt keinen.

Und die wenigen Mediziner, die im Umkreis doch noch kleine Patienten aufnehmen, sind völlig überlastet. Wieder andere schließen ihre Praxis. Wie Ende letzten Jahres etwa Frau Dr. Ingrid Ettinger, die von der SolarCity nach Bad Hall übersiedelte. Und die neueste Hiobsbotschaft: Ab Oktober schließt auch Frau Dr. Brigitte Marzy-Brandstetter ihre Ordination am Bindermichl. Ihre Stelle ist bereits ausgeschrieben, verhält es sich damit aber wie mit allen anderen: Nahezu jede vakante Kassenstelle wird mehrmals ausgeschrieben, weil sich kein einziger Bewerber findet – und das schon seit Jahren.

Vier Mediziner wollen unbedingt in die Stadt
Außer vor wenigen Wochen, als man Interessenten für ein Kinder-Zentrum suchte. Solange die Ausschreibung allerdings für den Linzer Süden galt, interessierte sich dafür kein einziger Arzt. Erst als die Ärztekammer das mögliche Einsatzgebiet um die Linzer Innenstadt erweiterte, meldeten sich wie aus dem Nichts ganz plötzlich gleich vier (!) Mediziner.

Kinderzentrum eröffnet 2024 in der Innenstadt
Wohl deshalb, weil bereits seit Monaten die Pläne eines großen privaten Trägers für eine Art Kinder-PVZ in Form einer Gruppenpraxis in der Schublade schlummern, und diese aber durch den Bedarf im Süden bisher einen fahlen Beigeschmack hatten. Das Zentrum soll 2024 in der City eröffnen. Bis dahin können sich Familien laut ÖGK für Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen an die PVZ Domplatz und Grüne Mitte wenden.

Kommentar: Die Kinder sind denen völlig egal!
Es reicht! Die ganze Angelegenheit rund um den Kinderärzte-Mangel im Linzer Süden stinkt mächtig zum Himmel und macht nach außen hin den Eindruck, als würden es sich Gesundheitskasse und Ärztekammer wieder einmal richten. Selbst die meisten der aktuell „noch“ praktizierenden Kindermediziner in Linz sind zutiefst verärgert. Dort, wo die Versorgung tatsächlich benötigt wird, wird nichts unternommen. Angeblich, weil im „berüchtigten“ Süden keiner ordinieren will. Dabei liegt doch auf der Hand: Kommt der Berg nicht zum Propheten, muss der Prophet eben zum Berg kommen. Was jedoch eine Farce ist: Denn es geht um die Gesundheit unserer Kinder. Und tragisch dabei: Die Politik schaut einfach zu! 

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