Gewaltvideos gepostet

US-Todesschütze wollte als Rapper Karriere machen

Ausland
05.07.2022 11:55

Der mutmaßliche Todesschütze bei einer Nationalfeiertagsparade in den USA ist Medienberichten zufolge anhand der Waffe identifiziert worden. DNA-Spuren an der Tatwaffe führten zu einem 21-Jährigen, der sich offenbar einen Namen als Rapper machen wollte. Er veröffentlichte Musikvideos im Netz, in denen Gewaltszenen zu sehen sind.

Ermittler hätten die DNA-Spuren an jenem Gewehr gefunden, das der Verdächtige am Ort des Geschehens in Highland Park nördlich von Chicago (Illinois) zurückgelassen habe, berichtete NBC News.

Etwa zehn Stunden nach der Tat war der junge Mann am Abend (Ortszeit) nach einer Verfolgungsjagd an einer Kreuzung festgenommen worden.

Wahllos in Menschenmenge geschossen
Die Schüsse soll der 21-Jährige von einem Gebäudedach wahllos in die Zuschauermenge abgegeben haben. Neben den sechs Todesopfern gab es rund zwei Dutzend Verletzte, die nach Polizeiangaben in Krankenhäuser gebracht wurden. Ein mögliches Motiv für die Tat war zunächst unklar. Ermittler hätten zudem herausgefunden, dass der Verdächtige zu einem Zeitpunkt am Tattag Frauenkleider getragen habe, berichtete NBC weiter. Wann genau und warum, blieb jedoch unklar.

Musikvideos mit Gewaltszenen gepostet
Der Verdächtige soll Musikvideos mit Szenen von Waffengewalt im Netz veröffentlicht haben. Die Social-Media-Konten, von denen anzunehmen ist, dass sie dem Mann zuzuordnen sind, wurden inzwischen gesperrt. In archivierten Versionen sind anscheinend Videos des mutmaßlichen Schützen zu sehen, der laut US-Medien versuchte, sich einen Namen als Rapper zu machen. Sie wurden unter einem Pseudonym veröffentlicht.

Ein etwa vor einem Jahr hochgeladenes Video zeigt einen Comic, in dem mehrere Szenen von Erschießungen zu sehen sind. An einer Stelle liegt ein Schütze in einer Blutlache am Boden, umzingelt von Polizisten mit gezückten Gewehren. Ein weiteres Video zeigt einen Mann mit bunt gefärbtem Haar und mehreren Tätowierungen, unter anderem im Gesicht. Er ist in einem Raum zu sehen, der wohl ein Klassenzimmer darstellen soll. Gegen Ende des Videos posiert er mit einem Schutzhelm und einer Art Einsatzweste vor einer Tafel. Er hält dabei eine US-Flagge hoch.

Waffengewalt in den USA erhebliches Problem
Die Parade hatte am Montagvormittag um 10.14 Uhr (Ortszeit) begonnen. Kurze Zeit später fielen die ersten Schüsse. Die USA haben seit langem mit einem gigantischen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen.

Ende Mai richtete ein 18-Jähriger an einer Volksschule in Texas ein Massaker an: Er tötete in der Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und 2 Lehrerinnen, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Gut eine Woche zuvor hatte ein 18-Jähriger in Buffalo (US-Bundesstaat New York) zehn Menschen erschossen, Ermittler gingen von einem rassistischen Motiv aus.

Zitat Icon

Ich werde den Kampf gegen die Epidemie der Waffengewalt nicht aufgeben.

US-Präsident Joe Biden

US-Präsident Joe Biden zeigte sich „schockiert über die sinnlose Waffengewalt, die an diesem Unabhängigkeitstag wieder einmal Trauer über eine amerikanische Gemeinde gebracht hat“. In seiner Mitteilung hieß es: „Ich werde den Kampf gegen die Epidemie der Waffengewalt nicht aufgeben.“ Biden und seine Demokraten fordern seit langem schärfere Waffengesetze. Weitreichende Reformen scheitern aber immer wieder am Widerstand der Republikaner im Kongress und am Einfluss der mächtigen Waffenlobby-Organisation NRA.

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