Sprechstunde

Angst vor Osteoporose

Auch bei Männern kann Osteoporose zu Knochenschäden (Bild: Schenkelhals) führen.

(Bild: SciePro/stock.adobe.com)

Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Harald I. (62): „Bei mir wurde laut beiliegendem Befund Osteoporose festgestellt. Ich bin normalgewichtig und habe außer zeitweise Migräne keine Beschwerden. Vom Hausarzt wurde mir Calciduran verschrieben. Dann verordnete mir ein anderer Arzt Fosamax. Im Beipacktext werden viele Nebenwirkungen angedroht. Ich habe nun Angst und bitte um Rat.“

Prim. Univ.-Doz. Dr. Peter Peichl, Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologe undSpezialist für klinische Immunologie:
Im Rahmen der durchgeführten Knochendichtemessung wurden tatsächlich an Wirbelsäule und Schenkelhals (Oberschenkel) osteoporotische Veränderungen festgestellt. Allerdings beträgt der sogenannte TBS-Score 1,22. Dieser Wert gibt uns Informationen über die Feinstruktur der Knochendichte an der Wirbelsäule. Diese ist erfreulicherweise nicht von Osteoporose betroffen. Anhand der vorliegenden Informationen kann man das Risiko für einen Knochenbruch in den nächsten 10 Jahren mit rund 7% angeben. Es ist also nicht besonders hoch. Die Empfehlung des Hausarztes mit Calciduran ist notwendig und daher zu befürworten.

Haben Sie Fragen?

Haben auch Sie ein gesundheitliches Anliegen, dann schreiben Sie uns einfach. Wir leiten Ihre Anfrage vertraulich an einen geeigneten Experten weiter. Ausgewählte Fragen werden im Gesund-Magazin und/oder Online anonymisiert veröffentlicht.

Um die Notwendigkeit zusätzlicher Medikamente zu beurteilen, braucht man die Laborparameter des Knochenstoffwechsels: Vitamin D, Parathormon, Osteocalcin, CrossLaps, Gesamteiweiß, Kalzium und Phosphor. Gemeinsam mit der vorliegenden Knochendichtemessung kann der behandelnde Arzteine vernünftige Entscheidung hinsichtlich weiterer Behandlungsmaßnahmen treffen. Es wird dabei genau abgewogen, ob der Nutzen weiterer Medikamente wirklich höher ist als die Gefahr von Nebenwirkungen.