„Krone“-Kommentar

Herr Dr. Wlazny

Kolumnen
14.06.2022 06:00

Juxkandidat oder ernst zu nehmender Mitbewerber? Das fragten sich wohl viele, als Marco Pogo, Obmann der Bierpartei, am Montag seine Kandidatur für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten bekannt gab. Es sei Zeit für einen Generationenwechsel, erklärte der Punkrock-Sänger und ehemalige Turnusarzt, wobei er den amtierenden Präsidenten frontal angriff. Wenn Leute das Land mit einem Selbstbedienungsladen verwechselten, dann müsse man sagen: „Jungs, die Party ist vorbei!“

Damit spricht er bestimmt nicht nur Biertrinkern aus der Seele. Politisch sieht er sich weder links noch rechts, sondern in der Mitte beheimatet: „Das ist auch der Platz an der Bar, der am nächsten zum Zapfhahn ist.“

Eine bsoffene Gschicht? Bei der Gemeinderatswahl in Wien holte die Bierpartei immerhin 1,8 Prozent der Wählerstimmen und zog in elf Bezirksparlamente ein. „Wo ein Wille, da Promille“ oder „Österreich zukunftsfett machen!“ waren zwei von Marco Pogos provokant-verblödeten Slogans. Das Wahlversprechen des Simmeringer Neo-Bezirksrats: ein Bierbrunnen für jeden Bezirk.

13 bis 15 Prozent könnte die Kunstfigur Marco Pogo laut Meinungsforscher Christoph Haselmayer bei den Bundespräsidentenwahlen holen, sofern er die notwendigen 6000 Unterstützungserklärungen einsammeln kann. Sein Problem: Marco Pogo heißt mit bürgerlichem Namen Dr. Dominik Wlazny. Wer weiß? Vielleicht wird man sich diesen Namen wirklich noch merken müssen.

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