Bei Integrationsverweigerung in Kindergärten drohen Eltern in Niederösterreich hohe Geldstrafen. Der Bildungsminister will dieses Modell jetzt auch für Schulen abkupfern. Christoph Wiederkehr begab sich daher auf „Fact-finding-Mission“ nach St. Pölten.
Immer öfter hatten Pädagogen in heimischen Kindergärten darüber geklagt, dass Eltern die Zusammenarbeit verweigern und Termine für Elterngespräche einfach ignorieren. Damit sollte ab Herbst Schluss: sein: Denn mit der Änderung einschlägiger Landesgesetze wurden die Regeln für die Mitwirkungspflicht der Eltern bei der pädagogischen Arbeit im Kindergarten verschärft. Sogenannten Integrationsverweigerern drohen jetzt Strafen bis 2500 Euro.
Niederösterreichisches Modell als Vorbild
Der neue Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) will solche Maßnahmen jetzt auch im Schulbereich umsetzen. So führte ihn einer seiner ersten Bundesländer-Termine nun nach St. Pölten. Hier traf er noch kurz vor deren Abreise zur EXPO nach Japan mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zusammen. Auch die zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Karl Fritthum waren dabei, als sich Wiederkehr im Regierungsviertel Tipps für die geplanten Verschärfungen holte.
Handhabe gegen Integrationsverweigerer
„Es kann nicht sein, dass integrationsunwillige Eltern die Regeln unserer Gesellschaft ablehnen und wir keine Handhabe dagegen haben“, erläuterte die Landeshauptfrau die Beweggründe für die strengeren Gesetze im Kindergartenbereich, für den ja die Landesebene zuständig ist. Mikl-Leitner und der Minister waren sich einig, dass diese Mitwirkungspflicht der Eltern samt Sanktionen auch auf den Schulbereich ausgeweitet werden sollte. Beschlossen muss diese Maßnahme aber vom Bund werden. Daher hatte sich Wiederkehr auf diesbezügliche „Fact-finding-Mission“ nach NÖ begeben: „Eltern tragen Verantwortung für ihre Kinder. Ich erwarte, dass sie sich am Schulleben beteiligen.“
Pädagogen den Rücken stärken
Teschl-Hofmeister und Fritthum betonten bei dem Treffen mit dem Bildungsminister, dass strengere Regeln gegen integrationsunwillige Väter und Mütter auch die Pädagogen in ihrer täglichen Arbeit stärken: „Es geht dabei um ein funktionierendes Schulklima und vor allem darum, dass Integration in unserem Land tatsächlich auch gelebt wird.“
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