„Krone“-Kolumne

„Queer und lustig“: Feiern ohne Anfeindung

Kolumnen
09.06.2022 13:40

Soziologin und Sexualpädagogin Barbara Rothmüller diesmal mit einem Kommentar zum Spaß an der Vielfalt.

„Meine Partnerin und ich erleben immer wieder Queerfeindlichkeit, meist wenn wir beim Feiern als Paar auftreten“, berichtet mir eine queere Person bei einer Befragung. Für die 19-Jährige, die sich weder als Mann, noch als Frau identifiziert und in einer polyamoren Partnerschaft mit mehreren Beziehungspersonen lebt, werden „manchmal auch Anfeindungen im öffentlichen Raum“ zur Belastung.

Seit Conchita Wurst vor einigen Jahren das nationale Herz erwärmt hat, hat sich einiges getan in Österreich. (Fast) jedes Kind weiß mittlerweile, was transgeschlechtlich bedeutet. Auch dass sich prinzipiell zwei Männer oder zwei Frauen ineinander verlieben können, ist für niemand mehr eine große Überraschung. Ältere Semester tun sich jedoch manchmal mit den Worten schwer. „Was heißt eigentlich queer?“, hat mir letztens ein befreundetes Elternpaar mit Tochter im Teenager-Alter konspirativ zugeflüstert. Diese hatte in einem Gespräch über die „Pride Parade“ mit den Augen gerollt und ihren wohlmeinenden Eltern damit das Gefühl gegeben, bereits auf dem Abstellgleis eingefahren zu sein.

Queer ist eine Identität von Menschen, die sich außerhalb der Norm sehen - und auch keiner Norm entsprechen wollen. Wie genau sie von den gesellschaftlichen Erwartungen abweichen, lässt sich nicht so einfach beantworten. Meist sind es alternative Lebensweisen und ein Spiel mit Geschlechterrollen und Sexualität, die queeren Personen wichtig sind.

Wer mit dieser Erklärung noch wenig anfangen kann, dem sei ein Besuch der Regenbogenparade am Samstag in Wien empfohlen. Auch bekannt unter dem Namen „Pride Parade“, soll sie auf die Gleichberechtigung von LGBTIQ-Personen aufmerksam zu machen, also von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen. Am Rathausplatz spielen zu diesem Zweck so klingende Bands wie „Pop:sch“ oder „Pussy Power“. Auch wenn sich nicht alle Teilnehmenden als queer identifizieren, kann man dort mit einer bunten Vielfalt an Menschen feiern - ohne dass sie für ihren Spaß angefeindet werden.

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