Sprechstunde

Was tun bei steifem, schmerzendem Nacken?

aus der Arztpraxis
12.06.2022 05:00

Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Albert T. (36): „Ich bin im Homeoffice und arbeite täglich stundenlang am Computer. Seit einiger Zeit werden meine Nackenbeschwerden immer ärger: Ich kann den Kopf nur noch unter Schmerzen halbwegs bewegen. Wärme bringt nur leichte Besserung. Was kann ich tun?“

Dr. Astrid Pinsger-Plank, Fachärztin für Orthopädie und Traumatologie:Vorweg: Eine gesunde Wirbelsäule zeichnet sich durch das ausgewogene Zusammenspiel von Knochen, Knorpeln, Muskeln, Bandscheiben, Sehnen, Bändern sowie Nerven und Blutgefäßen aus. Sitzt man also täglich viele Stunden in vorgebeugter Haltung, ohne ausreichende Pausen und vor allem ausgleichende Gegenbewegungen, verändern sich die Stellung der Wirbelsäule, des Schultergürtels, des Beckens und der Hüften. Dadurch „verkürzen“ sich Sehnen und Muskeln an der Vorderseite des Körpers, gleichzeitig ist die Rückseite chronisch überlastet. Heftige Schmerzen nicht nur im Schulter-Nackenbereich, sondern auch tiefer („Kreuzweh“) sind die logischen Folgen. Im weiteren Verlauf kommt es meistens auch zu großflächigen Schmerzen, Kopfweh, Schwindel und Ohrengeräuschen (Tinnitus).

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Basis jeder Behandlung ist allerdings eine gesicherte Diagnose. Ich rate also, rasch den Hausarzt aufzusuchen. Er wird entscheiden, welche Fachärzte eventuell konsultiert werden sollte. Sollte die Ursache des hier geschilderten Problems wirklich die Fehlhaltung sein, kann die Therapie allerdings sofort beginnen. Ich rate jedoch, sich nicht auf reine Schmerzlinderung zu konzentrieren! Schließlich drohen durch dauerhaft schlechte Körperhaltung bleibende Schäden (Bandscheiben, Gelenkabnützung). Neben Physiotherapie, Yoga und Pilates eignen sich auch Faszien- und Manualtherapie, Heilmassagen, Akupunktur, Akupressur und fallweise Neuraltherapie.

All dies trägt dazu bei, Schmerzen zu lindern, Muskeln zu stärken und zu dehnen und somit Verspannungen zu lockern. Medikamente und Infiltrationen sollten die Ausnahme sein. Wichtigste Selbsthilfe: richtig vor dem Computer sitzen, Pausen machen und zum Ausgleich einfache gymnastische Übungen mit Dehnen und Strecken durchführen!

Wolfgang Exel
Wolfgang Exel
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