Ukraine-Krieg

Trotz Flucht ein Gefühl von Heimat ermöglichen

Vorarlberg
28.05.2022 11:55

Der Lauterachter René Schwarzgruber hat mit Unternehmer Dario Eres eine Hilfsaktion für Menschen aus der Ukraine ins Lebens gerufen.

Als René Schwarzgruber Anfang März aus seiner Wahlheimat Kiew flüchten musste, war es für ihn nur logisch, die Menschen aus der Ukraine vom Ländle aus zu unterstützen: „Da ich vor Ort war und gesehen habe, was passiert, war es wie ein Reflex.“ Einen „Bruder in der Tat“ fand er im Dornbirner Dario Eres. Die beiden sind seit vielen Jahren befreundet und haben sich bereits vor Kriegsausbruch intensiv über die Situation in der Ukraine ausgetauscht.

„Als Immobilienentwickler hatte ich zwei Wohnungen frei, zudem habe ich mein gesamtes Netzwerk aktiviert. Die Unterstützung, die uns entgegenkam, war überwältigend“, schwärmt Eres (D.E. Invest GmbH) von der großen Solidarität im Ländle. Unterkünfte, Lebensmittel, Spielsachen für die Kinder und vieles mehr wurden bereitwillig von vielen Vorarlbergern zur Verfügung gestellt. Rund 55 Menschen aus der Ukraine konnten René und Dario somit ein sicheres Ankommen in Vorarlberg bieten. „Die Dankbarkeit kommt von Herzen. Obwohl viele traurig sind und nach Hause wollen, fühlen sie sich gut aufgehoben“, berichten sie.

Den beiden Vorarlbergern ist es aber nicht nur ein Anliegen, dass die Menschen aus der Ukraine in Sicherheit sind. Sie tun auch alles Erdenkliche dafür, dass sie sich wohlfühlen und in die Gemeinschaft integriert werden - also sich zuhause fühlen. Daher organisieren sie Zusammenkünfte oder Deutschkurse und kümmern sich um die Arbeitsvermittlung.

„Wir fürchteten um das Leben unserer Kinder“
Unter den 55 Ukrainern, die im Land eine - hoffentlich vorübergehende - Heimat gefunden haben, ist auch die 35-jährige Diana mit ihren zwei Söhnen, ihrer Mama und Schwiegermama. Sie lebten in Charkiw gemeinsam mit Dianas Ehemann, der die Ukraine nicht verlassen durfte. Nach Beginn des Krieges verbrachten sie eine Woche im Keller ihres Hauses, bis sie den Entschluss fassten, zu flüchten.

„Als in der Nähe unseres Hauses eine Bombe fiel, wurde es zu gefährlich und wir fürchteten um das Leben unserer Kinder.“ Besonders bitter ist die Tatsache, dass Diana und ihr Mann all ihr Erspartes in eine neue Wohnung gesteckt haben, die sie diesen Sommer beziehen hätten sollen. Durch den Cousin ihres Mannes kam Diana in Kontakt mit René. In Dornbirn fühlen sie sich trotz der Umstände und der Angst um Familie und Heimat wohl.

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Die Dankbarkeit kommt von Herzen. Obwohl viele traurig sind und nach Hause wollen, fühlen sie sich gut aufgehoben.

René Schwarzgruber & Dario Eres

Diana arbeitet vom Ländle aus für eine britische Firma, Sohn Gleb (11) geht zur Schule und hat bereits Freunde gefunden. René und Dario können den Krieg nicht vergessen machen, aber zumindest ein bisschen Normalität und Hoffnung schenken: „Die Frauen und Kinder machen so viel durch. Aber es ist schön, sie ab und zu wieder lächeln zu sehen.“

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