Lokalaugenschein

Der Ärger über abgesagte Gassenfeste ist groß

Salzburg
24.05.2022 05:30

„Sehr schade“ und „eine Frechheit“: (Fast) alle Salzburger waren sich beim Lokalaugenschein der „Krone“ einig, wie sie die Absage der Feste finden.

Lachende Gesichter, laute Musik und volle Straßen: Linzergassen- und Kaiviertelfest waren vor der Pandemie Fixpunkte für viele Salzburger. Geht es nach dem Altstadtverband, soll es die Veranstaltungen aber in Zukunft nicht mehr geben. Die beiden Feste seien „nicht mehr zeitgemäß“, der Altstadtverband setzt stattdessen auf kleinere Flanierfeste. Der Aufschrei der Politik ließ nicht lange auf sich warten - die SPÖ startete sogar eine Online-Petition, die mittlerweile schon über 1200 Menschen unterschrieben haben.

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Ich finde die Absage eine Frechheit. In meiner Jugend waren in der Innenstadt immer große Konzert, das war immer wahnsinnig nett.

Alexander Chaloupka

Auch ein „Krone“-Lokalaugenschein in den beiden Gassen der Altstadt zeigt: Den Großteil der Salzburger ärgert die Absage des Altstadtverbandes. „So ein Fest tut doch niemandem weh. Und wir Händler können uns über mehr Kunden freuen“, sagt Stole Lukic, der in der Linzergasse ein Obstgeschäft betreibt.

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Ich finde die Behauptung, dass die Feste nicht mehr zeitgemäß sind, unwahr. Diese gelebte Tradition sollten sie uns auf keinen Fall verbieten.

Günther Grahammer

Früher waren Ramazotti und Grönemeyer zu Gast
Auch in der nur wenige Gehminuten entfernten Kaigasse ärgern sich die Salzburger: „Ich finde die Absage eine Frechheit. Früher haben Eros Ramazotti und Herbert Grönemeyer in der Altstadt Konzerte gegeben. Und mittlerweile ist schon ein simples Gassenfest ein Problem“, sagt Unternehmer Alexander Chaloupka. All das kann Cafe-Betreiberin Cornelia Vonblon nicht nachvollziehen: „Ich finde die Idee mit dem Vielklang super. Das passt besser zu Salzburg als Kulturstadt“.

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Ich finde es wirklich sehr schade. Wir haben eine Pizzeria eröffnet, für uns wäre es das erste Mal gewesen. Sonst war ich immer nur privat dabei.

Teresa Cortese

Dem kann Wirtin Verena Markov nicht zustimmen. „Wir sind sehr enttäuscht, werden aber unser eigenes Fest veranstalten“, sagt sie. So gibt es vor dem Gasthaus Hinterbrühl am Kajetanerplatz am 10. und 11. Juni ein Stück Kaigassenfest-Flair samt Livemusik.

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Die Absage stört nicht, bei unserem Cafe in der Linzer Gasse konnten wir wegen der Menschen teilweise nicht mehr ordentlich servieren.

Cornelia Vonblon

Übrigens: Während die Stadt Salzburg bei den Veranstaltungen auf die Bremse tritt, gehen andere Salzburger Städte den umgekehrten Weg. In Hallein kommen zu Stadtfest, Winzermarkt und Co. jedes Jahr noch neue Feste dazu...

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