Gibt es bald selbst angebautes Getreide für Astronauten? Wissenschaftler der University of Florida wollten herausfinden, ob eine neue Generation von Astronauten in Mondstaub Lebensmittel anbauen kann. Gesagt, getan - nun wächst aus der „Monderde“ die Acker-Schmalwand, die als Unkraut gilt.
Für das in der Fachzeitschrift „Communications Biology“ beschriebene Experiment nutzten die Forscher zwölf Gramm „Monderde“. Dabei handelt es sich genau genommen um Regolith, ein zermahlenes Gesteinsmaterial. In winzigen Blumentöpfen säten sie die Pflanzensamen in je ein Gramm dieser „Monderde“ und fügten täglich Nährstofflösung hinzu.
Die „Apollo 11“-Teilnehmer Neil Armstrong und Buzz Aldrin sowie andere Mondspaziergänger hatten die „Erde“ für Forschungszwecke mitgenommen. Nachteil des Materials: Er ist grobkörnig. Die Pflanzen wachsen unter diesen Umständen langsamer. Je länger der Boden, von dem die Probe stammte, der schädlichen kosmischen Strahlung und dem Sonnenwind ausgesetzt war, desto schlechter schien es den Pflanzen zu gehen.
In Kontrollversuchen wurden zudem Samen in normale Erde gesät sowie in Bodenproben, die die Bodenzusammensetzung auf dem Mond und auf dem Mars imitierten. Sowohl in der „Monderde“ als auch in den anderen Töpfen keimten die Samen binnen zwei Tagen.
Langsameres Wachstum, weniger Wurzeln
In den ersten sechs Tagen hätten alle Pflanzen gleich ausgesehen, erklärte Anna-Lisa Paul von der University of Florida. Danach hätten sich aber Unterschiede gezeigt: In der sogenannten Monderde wuchsen die Pflanzen langsamer und hatten schlechter ausgebildete Wurzeln.
Nach 20 Tagen ernteten die Wissenschaftler alle Pflanzen und untersuchten deren DNA. Die Analysen zeigten, dass die in „Monderde“ gezüchteten Exemplare ähnliche Reaktionen zeigten wie Pflanzen, die in feindlicher Umgebung wie beispielsweise salzigen oder mit Schwermetallen belasteten Böden wachsen.
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