Wegen fahrlässiger Körperverletzung, falscher Beweisaussage und Verleumdung ist gestern eine 27-jährige Türkin in Feldkirch verurteilt worden. Die führerscheinlose Frau war vor eineinhalb Jahren mit ihrem Transporter in ein Müllauto gerast, mit fatalen Folgen.
Immer enger wurde die Schlinge für die Angeklagte im Laufe der Einvernahme durch den Richter, der sich zunächst den Sachverhalt von der Beschuldigten erklären ließ. „Meine Mutter saß an jenem Morgen am Steuer. Sie fuhr mich zur Arbeit nach Sulz, weil ich keinen Führerschein habe“, so die Paketzustellerin. Sie selbst sei auf dem Beifahrersitz gesessen, als vor ihnen ein Müllwagen fuhr. Als der wiederholt stehenblieb, und die Mama den Lkw überholen wollte, sei der Unfall passiert. „Und was haben Sie dann gemacht?“, will der Richter wissen. „Ich bin über meine Mutter geklettert und zur Fahrertüre raus, um den Verletzten zu bergen. “Und ihre Mutter?„ “Die saß geschockt hinterm Lenkrad, bis mein Vater sie aus dem Auto holte. Da waren Polizei und Rettung schon da.„ Was den Herrn Rat erst recht stutzig macht. “
Keine ältere Dame im Auto gesehen
Sie wollen damit sagen, dass sich keiner um ihre Mutter gekümmert hat, nicht gefragt hat oder sonst was?„ Achselzucken. Nachdem sämtliche Zeugen bestätigen, keine ältere Dame in dem Lieferwagen gesehen zu haben, jedoch der Vater der Beschuldigten die Lügenversion der Tochter bestätigt, ist für den Richter alles klar. “Ich gebe Ihnen jetzt nochmals die Chance, falls Sie was Falsches gesagt haben, dies zu korrigieren. Ansonsten drohen drei Jahre Haft." Worauf die Beschuldigte unter Tränen zugibt, damals selbst hinterm Steuer gesessen zu haben. Urteil: 15 Monate Haft auf Bewährung, 720 Euro Geldstrafe und 5000 Euro Teilschmerzensgeld für den Müllarbeiter, der mehrfach operiert werden musste. CD
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