Termin erst in Monaten

Fahrkurs scheitert an Wartefrist durch Ärztemangel

(Bild: Huber Patrick)

Wachsenden Ärztemangel gibt es auch schon bei Amtsärzten in Oberösterreich. Was einer junge Linzerin, die im April den Führerschein machen wollte, ein bitteres Erlebnis bescherte: Sie bekommt den wegen einer chronischen Krankheit (trotz bescheinigter Fahrtüchtigkeit) angeordneten Amtsarzttermin erst am 4. August!

„Ich verstehe ja, dass der Amtsarzt sein Okay geben muss“, schreibt uns Lenas Mutter: „Allerdings habe ich kein Verständnis für eine Wartezeit von fast vier Monaten für eine Untersuchung, wo doch ein neurologischer Facharztbefund über die Fahrtauglichkeit meiner Tochter bereits vorliegt.“

Die Warteliste ist schon lang
Lena hat voriges Jahr maturiert und ist vergangenen Sommer zum Studieren nach Wien übersiedelt. In den drei Wochen Osterferien im April wollte sie in Linz den Führerschein machen. Am 11. April wurde in der Fahrschule der Kurs fixiert. „Auf meinen Hinweis, meine Tochter sei Epileptikerin, wurde gesagt, dass sie ohnehin zum Begutachtungsarzt müssen. Dieser hat sie an einen Amtsarzt weiterverwiesen.“ Aber dann kam die Enttäuschung: „Die wirklich sehr nette Sekretärin erklärte mir, dass der nächste freie Amtsarzttermin im August wäre. Und die Warteliste auf allfällige Terminausfälle sei lang.“

Werden lange Wartezeiten „normal“?
Vorher sind keine Fahrstunden möglich, daher „ist der Führerschein für heuer gestorben“. Lenas Enttäusschung ist groß. Ihre Mutter fragt: „Werden wir in Zukunft auf alle möglichen behördlichen und ärztlichen Termine wochenlange oder monatelange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen?“

Die Landespolitik beschäftigt das Problem schon länger, wie auch in anderen Bundesländern. „Trotz intensiver Bemühungen ist es sehr schwierig, Amtsärzte zu finden, da dafür primär Allgemeinmediziner in Frage kommen. Und die sind überall – auch im Spital und niedergelassenen Bereich – schwer zu finden“, heißt es aus dem Büro von LH-Vize Christine Haberlander.