Politik inoffiziell

Bei Schwarz-Grün in Tirol ist Luft längst draußen

Tirol
24.04.2022 08:00

Bereits im Jänner hat die „Krone“ erstmals einen vorgezogenen Termin für die Landtagswahl in Tirol im Herbst ins Spiel gebracht. Was damals noch höchst inoffiziell war, scheint nun immer nachvollziehbarer. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

Zuallererst scheint die Chemie dieser schwarz-grünen Landesregierung nicht mehr zu stimmen. Und zwar so sehr, dass es sie jederzeit zerreißen, sie jederzeit platzen könnte. Der viel zu früh bekannt gegebene Rückzug der Grünen Ingrid Felipe aus der Landespolitik nach der Wahl mag ein Auslöser sein. Mehr nicht. Vielmehr wird immer deutlicher, dass Schwarz-Grün einfach nicht zusammenpassen. Primär inhaltlich, aber auch menschlich sind die handelnden Personen zu verschieden gepolt - teilweise so weit voneinander entfernt wie Nord- und Südpol.

Da nützt alle Harmoniesucht nichts. Denn wie heißt es so treffend: Wenn die Sonne scheint, lässt es sich leicht regieren. Aber wenn es regnet...Corona hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Wetter umgeschlagen hat.

Viele Fragen für LH Günther Platter
Covid 19 hat der Politik nicht nur viele Probleme aufgehalst, sondern ihr die Luft zum Atmen genommen. Mit Luft sind etwa Finanzmittel gemeint, mit denen man dem Wahlvolk zeigen kann, wie man regiert. Dass auch bei der Einsetzung der Finanzmittel Schwarz und Grün diametral auseinanderliegen, ist nicht neu, war vor Corona schon klar. Dort die Wirtschaft und damit Standort und Beschäftigung stützen, da hingegen eher vom Aussterben bedrohte Vogel- und Käferarten oder eben den Wolf schützen.

LH Günther Platter werden derzeit wohl viele Fragen durch den Kopf gehen, was die nächste Wahl betrifft. Vor allem: Wann ist der beste Zeitpunkt, um die derzeit von allen Experten prognostizierten VP-Verluste minimal zu halten?

Abwerzger scheint im Wahlkampfmodus zu sein
Aber auch wenn das Ergebnis für Platter halbwegs passt, was ist nach der Wahl? Mit wem die Zukunft Tirols angehen? Schwere Brocken aus dem Weg räumen, wie etwa die Energieautonomie erreichen (wie denn, wenn jedes Wasserkraftwerk bis zum St. Nimmerleinstag verzögert wird?), Fachkräftemangel, Pflegebetreuung usw. Mit der FPÖ ginge es gut, aber Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger und Platter können nicht miteinander.

Abwerzger scheint bereits im Wahlkampfmodus zu sein, so aggressiv wie er Platter gegenüber auftritt. Wobei ihm als Chef einer Oppositionspartei eine gewisse Schärfe zusteht - allerdings hat er zuletzt etwa mit dem „Kasperlvideo“ gegen Platters Facebook-Auftritt übertrieben.

Dornauer steht Gewehr bei Fuß
SPÖ-Chef Georg Dornauer steht längst Gewehr bei Fuß. Und wie wir aus der Vergangenheit wissen, ist den Roten für das Ziel „Regierung“ kein Preis zu hoch. NEOS und Liste Fritz werden maximal als fünftes Rad am Regierungswagen dienen. Freilich können die Karten nach der Wahl auch völlig neu gemischt werden. Dann, wenn Platter ein Waterloo erlebt und die bereits an die Macht drängenden Ungeduldigen ihre Zeit für gekommen sehen..

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