Schatten von Phobos

Rover filmt am Mars partielle Sonnenfinsternis

Der NASA-Rover „Perseverance“ hat kürzlich auf dem Roten Planeten eine faszinierende Aufnahme einer partiellen Mondfinsternis gemacht und sie zur Erde gefunkt. Sie zeigt - in der höchsten Bildrate, die laut NASA je auf der Mars-Oberfläche aufgenommen wurde, - wie der Marsmond Phobos vor der Sonnenscheibe vorbeizieht und diese teilweise verfinstert (siehe Video oben).

Gemacht wurden die Aufnahmen mit dem Mastcam-Z-Kamerasystem. Weil der Durchgang von Phobos nur rund 40 Sekunden dauerte, wirkt das Video wie im Zeitraffer aufgenommen. Es sind nicht die allerersten Bilder einer Sonnenfinsternis auf dem Mars, laut Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA aber die besten, die bis dato gemacht wurden.

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS/SSI)

Der erste Rover, der eine solche Sonnenfinsternis aufzeichnete, war die „Curiosity“ im Jahr 2019. Die Beobachtungen ermöglichen den Forschern, subtile Verschiebungen in der Umlaufbahn von Phobos im Laufe der Zeit zu messen, berichtet die NASA auf ihrer Website.

Ein Blick auf die Oberfläche des Mondes Phobos

(Bild: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona)

Bereits seit Langem ist bekannt, dass der kartoffelförmige Mond Phobos sich dem Mars Jahr für Jahr annähert und dem Untergang geweiht ist. Es wird erwartet, dass er in einigen Millionen Jahren auf den Roten Planeten stürzen oder in Stücke zerbrechen wird, die den Mars treffen werden.

Marsmonde sehen aus wie Kartoffeln
Die anno 1877 entdeckten Marsmonde Phobos und Deimos sehen aus wie zwei Kartoffeln und besitzen einen Durchmesser von 22 beziehungsweise zwölf Kilometer und sind - verglichen mit dem irdischen Trabanten - winzig. Mithilfe von Simulationen fanden Forscher heraus, dass sich die Bahnen der aus porösem Material bestehenden Marsmonde in der Vergangenheit wohl einmal gekreuzt haben.

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Rover landete im Februar 2021 am Mars
Der etwa Geländewagen-große Rover „Perseverance“ (Bild oben) war im Februar 2021 im Jezero-Krater auf dem Mars gelandet. Wissenschaftler vermuten, dass dort vor rund 3,5 Milliarden Jahren ein tiefer See war, der sich im Laufe der Zeit mehrmals leerte und wieder füllte und geeignete Bedingungen für organisches Leben bot.