Wechsel zu Chelsea

Portos Erfolgscoach wird zum teuersten Trainer aller Zeiten

Fußball
22.06.2011 13:50
Jetzt ist es offiziell: Chelsea hat Andre Villas-Boas als neuen Trainer und damit als Nachfolger des Italieners Carlo Ancelotti verpflichtet. Der Portugiese unterschrieb einen Dreijahresvertrag und trat seinen Posten sofort an. Der 33-Jährige hatte den FC Porto heuer nicht nur zum Meister, sondern auch zum Sieger der Europa League gemacht. In seinem Vertrag soll eine Ablöse von 15 Millionen Euro festgeschrieben gewesen sein - Villas-Boas wäre damit der teuerste Trainer aller Zeiten.

"Andre war unsere erste Wahl für den Posten. Er ist einer der talentiertesten jungen Trainer im heutigen Fußball und hat in seiner relativ kurzen Karriere schon viel erreicht. Mit seinem Ehrgeiz und seiner Entschlossenheit passt er perfekt zu Chelsea. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir unter Andre sowohl national als auch international große Erfolge feiern werden", vermeldeten die Londoner zur Bestellung von Villas-Boas.

Der Klub des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch ist jedenfalls noch eine Klasse über seinen bisherigen Arbeitgeber zu stellen. Der Portugiese, dessen bisheriger Assistent Vitor Pereira zum Chefcoach des FC Porto aufstieg, ist an der Stamford Bridge kein Unbekannter. Dort arbeitete er unter seinem Lehrmeister Jose Mourinho bereits von 2004 bis 2007 als Scout. In seiner Heimat wird er nach dem raschen Aufstieg schon als "Mini-Mou" bezeichnet.

Bei Porto ein Mann der Rekorde
Seinen ersten Trainerposten hatte Villas-Boas im Oktober 2008 bei Academica Coimbra angetreten. Er führte den Verein auf den elften Rang und wechselte im Juni 2010 nach Porto, wo er mit gerade einmal 32 Jahren zum jüngsten Trainer der Klubhistorie avancierte. Als jüngster Coach, der einen Europacup-Triumph feierte, ging er auch in die internationale Geschichte ein. Im Westen Londons möchte er weiter auf den Spuren des derzeitigen Real-Madrid-Trainers Mourinho, der 2004 nach dem Gewinn der Champions League von Porto zu Chelsea wechselte, wandeln.

Beim britischen Verein kann er sich nicht nur in der Premier League, sondern auch in der Champions League beweisen. Im noblen Haus der einstigen Adelsfamilie Villas-Boas in Porto wird man längst nicht mehr die Nase über den Fußball rümpfen. "Er hat wie ein Alchimist eine der besten Fußball-Maschinen aller Zeiten geformt", schrieb die renommierte Zeitung "Publico".

Villas-Boas zu Lehrmeister Mourinho: "Ich bin kein Klon"
Obwohl sich der Jung-Trainer wie Mourinho oft polemisch gibt und viel Wert auf Taktik legt, weist der Gelobte Vergleiche mit seinem Lehrmeister zurück. "Ich bin kein Klon, bin ganz anders", versicherte er. Villas-Boas selbst erklärte sein Erfolgsrezept einmal so: "Nur mit Taktik gewinnt man keine Spiele. Man darf die Profis nicht so sehr einengen. Sonst können sie nicht ihre Fähigkeiten entwickeln."

Der märchenhafte Aufstieg des Portugiesen begann, als der damals 16-jährige Villas-Boas dem Nachbarn Bobby Robson - damals Porto-Coach - einen Brief mit Taktik-Tipps schrieb und frech empfahl, den Stürmer Domingos Paciencia nicht so lange auf der Bank schmoren zu lassen. Der Engländer heuerte den Teenager prompt als Praktikanten an. Dort lernte Villas-Boas auch den damaligen Assistenten Mourinho kennen.

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(Bild: KMM)



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