Suche nach Opfern

Falscher Installateur trieb sein Unwesen

Völlig dreist soll Mustafa C. (25) bei arglosen Wienern und Niederösterreichern hohe Bargeldsummen für großteils laienhafte Reparaturen ergaunert haben. 17 Fälle sind (bisher) bekannt, einem seiner Opfer luchste der falsche Installateur - er ist bereits einschlägig vorbestraft - gar 10.000 Euro ab. 

Als Mustafa C. Bekanntschaft mit einem jungen Mann machte, kam ihm eine vermeintlich glorreiche Idee. Da sein Freund als Lehrling bei der seriösen Installationsfirma Plumbers KG angestellt war, soll er sich kurzerhand einfach selbst zum Installateur gemacht haben. Das einzige Problem: Der 25-Jährige verfügte selbst über keinerlei fachliche Ausbildung im Handwerksbereich. Und trotzdem soll Mustafa C. zumindest von Juli bis Dezember 2021 im vermeintlichen Auftrag der Wiener Firma Kunden an Land gezogen haben.

Falsche Werbung auf Google
Der Wiener kaufte sich auf Google Werbeeinschaltungen. Suchte ein verzweifelter Mieter oder Eigentümer nach einem Gebrechen nach einem Installateur, stieß er auf die tatsächlich bestehende Firma - nur unter falschen Telefonnummern. Rief jemand unter einer der Nummern an, meldete sich der 25-Jährige, der bereits wegen einschlägiger Delikte vorbestraft ist und auch in Haft war - um einen Termin auszumachen.

17 Opfer in Wien und Niederösterreich bekannt
Vor Ort führte er notdürftige und meist völlig unsachgemäße „Reparaturen“ durch und verlangte dafür mittels gefälschter Rechnungen überzogene Preise zwischen 400 und 10.000 Euro! In einem Fall verdingte er sich als Fliesenleger, riss jedoch nur die alten Fliesen ab und kassierte 4400 Euro. In einem weiteren Betrugsfall zockte er ein Opfer, das eine Elektrosicherung sogar selbst zur Verfügung stellte, nach deren Tausch um 660 Euro ab.

Einem taubstummen Menschen soll Mustafa C. sogar 10.000 Euro für den Tausch des Elektrokastens abgenommen haben. Insgesamt soll C. für mindestens 17 Betrugshandlungen verantwortlich sein, 14 davon in Wien, je einer in Böheimkirchen, Perchtoldsdorf und St. Andrä-Wördern (alle in Niederösterreich). Insgesamt beträgt die Schadenssumme knapp 27.000 Euro.

Mögliche weitere Opfer werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 01/31310-57800 an die Exekutive zu wenden.

Aufruf an mögliche weitere Geschädigte
Aufgeflogen ist die dreiste Betrugsmasche durch den tatsächlichen Chef der Wiener Installationsfirma. Er wurde auf die geschalteten Anzeigen aufmerksam gemacht und verständigte die Polizei. Am 12. Dezember wurde C. schließlich in den Morgenstunden in seiner Wohnung in Wien-Ottakring festgenommen. Bisher gestand er zehn Fakten, zu möglichen weiteren Fällen schwieg er jedoch. Die Polizei sucht nun nach möglichen weiteren Opfern des falschen Handwerkers. Eine Anzeige ist bei jeder Polizeidienststelle möglich.

Präventionstipps

  • Fragen Sie sich grundsätzlich, ob tatsächlich ein Notdienst gebraucht wird.
  • Holen Sie alle Informationen im Vorhinein ein.
  • Woher stammt die Nummer von Notdienst? Passt die Nummer mit einer Homepage zusammen? Gibt es Bewertungen?
  • Holen Sie Erkundigen punkto Zahlungsmodalitäten ein. Muss man bar bezahlen?
  • Wenn die Arbeiten durchgeführt sind: Keine Personalausweise, Reisepässe oder Ähnliches herausgeben, und auch nicht gemeinsam zum Bankomaten gehen.
  • Rechnungen: Achten Sie darauf, ob eine Steuernummer vermerkt ist bzw. ob die Firma in Österreich ansässig ist. Kontrollieren Sie den Mehrwertsteuersatz.
  • Falls Sie eine Haushaltsversicherung haben, stehen meist über diese Notdienste zur Verfügung. Auch die Hausverwaltung kann kontaktiert werden.
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