Ländle-Volleyballer Jakob Reiter feierte am Ostersonntag mit Union Waldviertel im 2. Duell der „Best-of-7“-Finalserie der Austrian Volley League einen 3:1-Auswärtssieg. Damit stellten die Nordmänner aus Zwettl gegen den Favoriten SK Zadruga Aich/Dob auf 2:0. Doch die Hausherren zogen zuvor alle Register, um die Niederlage zu verhindern.
Nach den ersten beiden klaren Sätzen agierten die Waldviertler auch im 3. Durchgang zunächst souverän und schienen bereits auf der Siegerstraße zu sein. 20:15 lagen die Gäste aus dem Norden in Führung, als doch noch der Faden riss und Aich/Dob (Sportdirektor Martin Micheu: „Da waren wir eigentlich schon tot!“) den Weg zurück ins Spiel schaffte. Die Kärntner sorgten fortan für neun Punkte in Folge (Serviceserie Gama), gingen mit 24:20 in Führung und gewannen den Satz schließlich mit 25:21.
Der vierte Satz war dann auch umkämpft, die Gastgeber lagen nach einem neuerlich gelungenen Start der Gäste mehrmals in Führung. Schlussendlich kamen die Nordmänner aber wieder auf. Der 2. Matchball (Blockberührung) beendete nach 112 Minuten die Partie - und die mitgereisten Waldviertler-Fans skandierten bereits „Wir werden Meister“. Die Vereinsführung hält den Ball jedenfalls weiterhin flach. „Ich glaube, wir haben den Flow auf unserer Seite und unglaublich gut serviert. Im Gegenzug konnten wir den Service der Gegner sehr gut entschärfen. Aber, dass wir den dritten Satz nach so einer Führung noch abgeben, das darf uns eigentlich nicht passieren“, analysiert Jakob Reiter die momentane Erfolgswelle, gleichzeitig mahnend, dass es auch ganz schnell schiefgehen kann.
Stadionsprecher stiftet Unruhe
Hitzig wurde dann die Atmosphäre vor rund 800 Zuschauern, die durch den heimischen Stadionsprecher an der Unsportlichkeit grenzend aufgepeitscht wurden. Während der entscheidenden Phase im dritten Satz versuchte dieser immer wieder auf der Seite der Nordmänner für Unruhe zu sorgen. „Der hat sich extrem aufgeführt und ist teilweise auf dem Schreibertisch der Schiedsrichter gestanden. Das hatte mit Volleyballsport nicht mehr viel zu tun. Wir haben dann entschieden, dass wir nicht spielen, solange das so weitergeht“, beschreibt Reiter die skurrile Situation. Nach fünf Minuten hatte der „ambitionierte“ Stadionsprecher offenbar verstanden und kommentierte aus sicherer Distanz weiter. Das Spiel konnte fortgesetzt werden. „Wir sind froh, dass wir in dieser Saison einen kühlen Kopf bewahren konnten“, so der Libero rückblickend.
Bester Scorer von Aich/Dob war Marino Marelic mit 17 Punkten (1 Ass/13 Angriffspunkte/3 Blocks). Topscorer der Partie war Waldviertels Daulton Sinoski mit 21 Zählern. Mit vier Assen schlug er gleich viele wie die Gastgeber insgesamt. Dazu kamen 15 Angriffspunkte und 2 Blocks. Spiel Nummer drei steigt am 21. April in Zwettl.
Nach einem freien Ostermontag und zwei leichten Trainingseinheiten am Dienstag und Mittwoch steigt für die Nordmänner aus Niederösterreich zu Hause Spiel drei der Serie. Für Reiter ist klar: „Wir wollen den Run so lange nutzen, wie es geht.“
21.04. (20:25 Uhr): Union Raiffeisen Waldviertel vs. SK Zadruga Aich/Dob
24.04. (20:25 Uhr): SK Zadruga Aich/Dob vs. Union Raiffeisen Waldviertel
Falls nötig:
27.04. (20:25 Uhr): Union Raiffeisen Waldviertel vs. SK Zadruga Aich/Dob
01.05. (20:25 Uhr): SK Zadruga Aich/Dob vs. Union Raiffeisen Waldviertel
04.05. (20:25 Uhr): Union Raiffeisen Waldviertel vs. SK Zadruga Aich/Dob
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