4346 Fälle hat die Task Force Sozialleistungsbetrug im Bundeskriminalamt 2021 bearbeitet. Darunter waren vor allem Schwarzarbeit in der Arbeitslosigkeit, Mindestsicherungen trotz Vermögen, verschwiegene Auslandsreisen und gefälschte Altersangaben, um länger Jugendförderungen zu beziehen. Der Schaden betrug knapp 20 Millionen Euro.
Das ging aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage von FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer hervor. Die Task Force forschte im Vorjahr bei mehr als 4000 Fällen 4730 Verdächtige aus. „Sozialleistungsbetrug ist ein Betrug an der Gesellschaft und muss angesichts der enormen Geldbeträge, um die es in diesem Bereich geht, entsprechend verfolgt und geahndet werden“, sagte Amesbauer in einer Aussendung. Wenn es um den Erhalt des Wohlfahrtsstaates und die dafür notwendigen Schritte der Bürger geht, dürfe keinesfalls weggesehen werden.
Die häufigsten Betrugsfälle im Vorjahr betrafen Schwarzarbeit in der Arbeitslosigkeit, Mindestsicherung trotz Vermögen, verschwiegene Auslandsreisen und auch die „Alterslüge“. Letztere besteht darin, dass sich Jugendliche jünger machen, um länger Jugendfördermittel zu beziehen. Rund 70 Prozent der Tatverdächtigen sind Fremde.
Hohe Dunkelziffer
Brigadier Bernhard Gaber, der Leiter der Taskforce, vermutet zudem eine hohe Dunkelziffer bei den Betrugszahlen. Die Corona-Schutzmaßnahmen würden Betrug etwa erleichtern, weil viele Anträge und Nachweise bloß „online“ statt persönlich überbracht werden müssen, sagte er der „Kleinen Zeitung“.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.