Zurück zur Ex-Partei

So lief das Polit-Beben bei den Neos ab

Salzburg
02.04.2022 07:00
Hinter dem Wechsel von Klubobmann Josef Egger von den Neos zur ÖVP könnte mehr stecken als bisher bekannt.

Die Nebel nach dem politischen Gewitter bei den Neos haben sich noch nicht verzogen. Immer klarer wird aber, dass hinter dem Wechsel von Neos-Klubobmann Josef Egger zur ÖVP mehr stecken könnte als bisher bekannt. Eine Chronologie der Ereignisse ist zumindest entlarvend:

Am 4. Februar schrieb Egger an die Neos-Führungsriege noch, dass er unzufrieden mit der Parteilinie sei, bei der Wahl 2023 nicht mehr antreten und sich in den Gremien bis dahin nicht mehr einbringen werde. Neos-Chefin Andrea Klambauer wollte Egger diese Entscheidung selbst verkünden lassen. Der änderte aber seine Meinung. Am 11. März sagte er zur „Krone“, dass er bei der Wahl wieder antreten und sich parteiintern als „Gegenstück“ zu Klambauer positionieren wolle.

Josef Egger trat am Mittwoch in den Landtagsklub der ÖVP ein. Bei der Landtagswahl 2023 will er nun doch nicht mehr antreten - nach heutigem Stand. (Bild: Tschepp Markus)
Josef Egger trat am Mittwoch in den Landtagsklub der ÖVP ein. Bei der Landtagswahl 2023 will er nun doch nicht mehr antreten - nach heutigem Stand.

Das kam Neos-intern bei vielen nicht gut an. Eine Führungsdebatte bei den anstehenden internen Vorwahlen ein Jahr vor der Landtagswahl wollte die Parteispitze unbedingt vermeiden. Am Montag, zweieinhalb Wochen nach seinem Meinungsschwenk, wählte der Neos-Klub Egger deshalb ab. Für den Pinzgauer war damit klar, dass er Klub und Partei verlassen wird. Sein Mandat wollte er behalten. Von einem Wechsel zur Ex-Partei – Egger war für die ÖVP parteifreier Stadtrat in Zell – war da noch keine Rede.

Keine zwei Stunden nach Bekanntwerden von Eggers Abwahl hielt ÖVP-Klubobmann Wolfgang Mayer in einer Aussendung aber fest: „Die Frage eines möglichen Eintritts von Sepp Egger in den ÖVP-Landtagsklub wurde bis dato noch nicht erörtert.“

Dann ging es schnell. Etwas mehr als 40 Stunden später hatte der ÖVP-Klub die Aufnahme Eggers bereits einstimmig beschlossen. Damit haben ÖVP und Grüne auch ohne Neos eine Mehrheit im Landtag. Die Pinken haben in der Regierung damit de facto nichts mehr zu sagen. Schwer vorstellbar, dass das alles innerhalb von 40 Stunden von einem Klubobmann und einem Ex-Klubobmann ausgetüftelt worden ist.

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