Am Land hält sich die Tradition nur noch an einigen wenigen Adressen: Eine Zeitreise von Hallein bis Mittersill und in den Lungau.
Paradebeispiel für eine Kinowelt wie anno dazumal sind die Lichtspiele Mittersill: Klein, aber fein. Der Kinobetrieb mehr Liebhaberei als klingelnde Kassen. Josef Schnöll ließ sich auch vom Hochwasser 2005 nicht unterkriegen und entschied, die Tradition seines Großvaters aufrecht zu erhalten.
Ich führe die Tradition meines Großvaters fort und sehe unser Haus als Arthouse-Kino. Beliebt sind vor allem auch die Kinderfilme am Sonntag.
Josef Schnöll, Kinobetreiber in Mittersill, stellt das Programm selbst zusammen
Sein Schwerpunkt sind europäische Filme. „Wir sehen uns als Arthouse-Kino“, so Schnöll, der das Haus mit viel Gespür für die Filmkunst weiterführt. 78 Plätze sind an drei Spieltagen pro Woche zu vergeben.
Wer in Hallein in den Archiven wühlt, findet eine ebenso lange Kinotradition: 1921 erhielt die Invalidenorganisation Hallein die Kinematographenlizenz. 1925 wurde feierlich eröffnet, 1931 schließlich der erste Tonfilm gezeigt. Die Stadt erhält das Kino heute in Kombination mit einem Veranstaltungsbetrieb. „Allein im Kino haben wir im Jahr rund 20.000 Besucher“, verrät Kino-Verwalter Andreas Klimitsch. Das Programm wird extern erstellt: Gezeigt werden Programmkino-Streifen, aber auch Blockbuster.
In Radstadt richtete der Kulturverein im alten Stadtturm wieder ein Kino ein. Und im Lungau wirbt die Kulturinitiative in Tamsweg mit dem wahrscheinlich kleinsten Kino Österreichs. Der große Saal hat 27 Plätze, der kleine gerade einmal 17. Beim Eingang hängt noch ein handgezeichneter Sitzplan. „Da ist kein Megabesuch möglich“, so Robert Wimmer.
Von der französischen Krimikomödie bis zum österreichischen Film wird alles – nur nicht Blockbuster – gezeigt. Und: „Die Qualität vom cineastischen Drumherum ist gleich hoch wie immer“, lacht Wimmer. Dazu gehören Schmankerl aus der Region.
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