Mediziner analysiert

Abramowitsch vergiftet: Senfgas als Ursache?

Ausland
30.03.2022 06:00

Der russische Oligarch Roman Abramowitsch und zwei ukrainische Unterhändler sollen bei Gesprächen in Kiew vergiftet worden sein. Juschtschenko-Retter Prof. Michael Zimpfer analysiert.

Die drei weitere Männer litten nach Friedensverhandlungen in Kiew laut „Wall Street Journal“ an ablösender Haut im Gesicht und schmerzhaftem Tränenfluss. Sogar von kurzfristigem Erblinden war die Rede. Die Quelle der in der Regel bestens informierten US-Zeitung verdächtigt Hardliner in Moskau dahinter. Laut Kreml sei dies alles frei erfunden und Teil des „Informationskrieges“.

Erinnerungen an Juschtschenko-Vergiftung
Für den Wiener Top-Mediziner Prof. Michael Zimpfer werden jedenfalls Erinnerungen wach. Als er im Herbst 2004 als international anerkannte Koryphäe hinzugezogen wurde, um den damals oppositionellen ukrainischen Präsidentschaftskandidaten Viktor Juschtschenko nach einer Dioxin-Vergiftung zu behandeln. Tatsächlich war es der Österreicher, der dem schwer entstellten Politiker dann das Leben rettete. Die Bilder gingen um die Welt.

„Es war sicher kein Senfgas im klassischen Sinne“
Die „Krone“ fragte in der aktuellen Causa bei ihm nach. Zimpfer: „Wenn das alles stimmt, deutet bei der Hautablösung vieles auf ein Zellgift hin. Der moderne Giftmischer hat das Ziel, auf eine bisher nicht bekannte und daher am Ende nicht nachweisbare Substanz zu setzen. Es war sicher kein Senfgas im klassischen Sinne. Aber es könnte sich auch um eine moderne Variante einer Art Senfgas handeln.“ Die tränenden Augen seien hingegen zu unspezifisch, um Hinweise auf ein Gift zu geben.

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