Blaue Karte bald da

Suche nach 100.000 Plätzen für Ukraine-Vertriebene

Politik
25.03.2022 06:00

Vieles klappt bei der Aufnahme und Registrierung der Flüchtlinge gut, die Blaue Karte soll bald kommen. Um die erwarteten Massen unterzubringen, ist aber noch ein Kraftakt nötig.

Ruhige Ausstrahlung. Spürbarer Tatendrang. Offener Optimismus. Wohl auch jener Zweckoptimismus, der für den Job als Flüchtlingskoordinator, bei dem man nie weiß, was noch kommt, nötig ist: „Wir haben derzeit 43.000 gemeldete private Unterkunftsplätze, dazu 7000 in den 21 Bundesbetreuungszentren“, sagt Michael Takács, der sich mit Bund, Ländern und Hilfsorganisationen auf 150.000 bis 200.000 Flüchtlinge aus der Ukraine einstellt.

Da wartet, auch wenn viele Hotels Hilfe zusagen, noch viel Arbeit. Von 203.000 in Österreich eingereisten Kriegsvertriebenen zogen 80 Prozent weiter, knapp 27.000 haben sich in Österreich registriert. 70 Prozent sind weiblich, mehr als ein Drittel Kinder. Wie die Männer ausreisen konnten? „Einige kamen vor der Durchsetzung der Wehrpflicht, dazu dürfen sie ihr Land auch verlassen, wenn es in der Familie einen Pflegefall gibt oder sie zumindest dreifacher Papa sind“, erklärt Takács.

Blaue Karte „unmittelbar vor der Finalisierung“
Der Flüchtlingskoordinator schraubt mit den zuständigen Behörden die Kapazität in die Höhe. Am Mittwoch wurden 3200 Flüchtlinge an den 42 fixen Stellen in Österreich registriert. „Derzeit zählt ein Dach über dem Kopf, ein Bett und die Versorgung. Wenn vereinzelt Wartezeiten entstehen, ist das für die Betroffenen sekundär“, weiß Takács aus persönlichen Gesprächen.

Was noch auf sich warten lässt, ist die Blaue Karte. Sie ist ein Dokument, ähnlich einem Pass, ermöglicht registrierten Flüchtlingen Zugang zum Arbeitsmarkt: „Die Finalisierung steht kurz bevor“, verspricht der Flüchtlingskoordinator.

Der für mehr Unterkunftsplätze auch mit gemeinnützigen Wohnbauträgern spricht, ab Dienstag auf einer Bundesländer-Tour mit den Landeshauptleuten Probleme aus dem Weg räumen - und ihnen wohl auch ins Gewissen reden will. „Niemand wird sich seiner Verantwortung entziehen“, glaubt er nicht an eine Wiederholung von 2016, als fallweise Flüchtlinge mittels Durchgriffsrecht verteilt wurden.

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