„Krone“-Kommentar

Russland-Risiko

Wirtschaft Meinung
26.02.2022 08:00

Das OMV-Dilemma: Als 2014 der Bürgerkrieg in Libyen ausbrach, traf das auch die OMV: Sie ist dort an Ölfeldern beteiligt und konnte den Rohstoff nicht mehr abtransportieren, weil die Route zum Mittelmeer blockiert war. Auch im Jemen hatte man Probleme. In der Folge erklärte der damalige OMV-Chef Gerhard Roiss, man werde in Zukunft politisch riskante Regionen meiden. Doch 2015 wurde der norddeutsche Manager Rainer Seele OMV-Chef. Er brachte exzellente Verbindungen nach Russland mit, die er zu nutzen wusste.

Gas aus Sibirien: In Sibirien wird Gas am billigsten produziert, eine Beteiligung wäre höchst profitabel. Einwände, ob das nicht mit politischem Risiko verbunden wäre, wischte der nicht gerade an mangelndem Selbstvertrauen leidende Deutsche vom Tisch. Also kaufte die OMV um 1,7 Milliarden Euro einen 25%-Anteil an einem Gasfeld und prüft eine weitere Investition. Zuletzt kassierte die OMV aus Sibirien 200 Mio. Dollar Gewinn. Das Gas wird durch die Gazprom vor Ort verkauft, es kommt nichts nach Österreich.

Geld in Nord Stream: Zusätzlich hat Seele das Gazprom-Projekt Nord Stream 2 mit einem Kredit von 729 Mio. € unterstützt. Das liegt jetzt auf Eis, wie es weitergeht, ist offen. Genauso weiß man nicht, ob sich die Sanktionen gegen Russland auf die Sibirien-Beteiligung auswirken. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu erkennen, dass die OMV sich dort wohl nicht weiter engagieren wird wollen.

Manfred Schumi
Manfred Schumi
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