Wanderrouten

Ein winterlicher Ausflug auf die Alpe

Vorarlberg
26.02.2022 10:00

Das große Walsertal ist bekannt für seine schöne Naturlandschaft. Vom Skigebiet Sonntag-Stein führt ein wunderbarer Winterwanderweg bis auf die Unterpartnom Alpe.

Die heutige Tour startet in Sonntag - ein Ortsname, der nach Wochenende und Erholung klingt. Die Gemeinde mit 535 Einwohnern liegt auf genau 888 Metern Höhe im Großen Walsertal und ist Teil des Biosphärenreservats. Die Grenze im Süden, Osten und Nordwesten bilden die Gipfel des Lechquellgebirges, darunter besonders markante wie das Breithorn (2081 m) oder die Rote Wand (2704 m).

Der Name Sonntag geht auf das lateinische Wort „dominicus“ zurück und könnte zweierlei Ursprung haben: Die Bezeichnung könnte ein Hinweis auf die unterschiedlichen Besitzverhältnisse zwischen den freien Walsern und den Einheimischen sein (dominicus = gehörend, Herrschaft) oder aber der Name steht für den „Tag des Herrn“ (dominicus = Sonntag) und wurde von den im 13. und 14. Jahrhundert in Vorarlberg eingetroffenen Walsern wortwörtlich aus dem Lateinischen übersetzt. Es gibt noch ein weiteres interessantes Detail in der Geschichte der Gemeinde: Ab 1805 gehörte der Ort zu Bayern, um 1806 wurde Sonntag eine selbstständige Gemeinde und um 1814 kam diese wieder zu Österreich.

Fakten

Typ: mittelschwere Winterwanderung (Schneeschuhe oder Tourenski sind derzeit sehr zu empfehlen)
Startpunkt: Bergstation Sonntag-Stein, großes Walsertal
Dauer: 2 bis 2,5 Stunden reine Gehzeit
Aufstieg: Circa 300 Hm
Ausrüstung: Schneeschuhe oder Tourenski samt Stöcke oder Winterwanderschuhe mit guter Profilsohle, Kleidung im Schichtprinzip, Sonnenschutz, Tagesrucksack mit Getränk
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 77 von Busplatz Thüringen bis zur Talstation der Seilbahn Sonntag-Stein
Einkehrmöglichkeiten: Biosphären Haus (So - Mi von 12 bis 18 Uhr; Do - Fr von 10 bis 18 Uhr), Seilbahn Stuba, Alpen Chalet Partnom

Heute zieht der Ort Wanderer und Wintersportler an, welche die Ruhe und die Natur genießen möchten. Direkt gegenüber des Biosphärenpark-Hauses befindet sich die kleine Talstation der Gondelbahn Sonntag-Stein. Mit dieser geht es in rund sieben Minuten ins gleichnamige Skigebiet auf über 1300 Meter Höhe. Direkt von der Bergstation startet der präparierte Winterwanderweg auf die Alpe Unterpartnom. Auf der rund sieben Kilometer langen Strecke sind etwa 300 Höhenmeter (großteils im ersten Abschnitt) zur bewältigen. Man hat zwar die Möglichkeit, die Wanderung mit guten Bergschuhen zurückzulegen, es empfiehlt sich aber, entweder Schneeschuhe oder Tourenski zu wählen.

Von Unterpartnom bis nach Stein ist eine Rodelbahn angelegt, Rodel können bei der Bergstation ausgeliehen werden. Der markierte Winterwanderweg führt zunächst vorbei am Vordersteinbild mit der verschneiten Rosenkranzkapelle. Danach geht es ein Stück weit durch den Wald, wo auch der Themenweg „Klangraum.Stein“ gekreuzt wird. Dabei handelt es sich um ein interaktives Projekt, in dessen Rahmen sich Wanderer mit der Natur und ihrer Klanglandschaft auseinandersetzen können.

Fakten

Buchfink
Der Buchfink ist ein Singvogel und kommt mit Ausnahme von Island und den nördlichsten Teilen Skandinaviens in ganz Europa vor. Unabhängig vom Geschlecht weisen Buchfinken einen auffallend weißen Schulterfleck, eine weiße Flügelbinde und weiße äußere Steuerfedern auf. Bei den Männchen sind die Körperunterseite sowie die Kopfseiten bräunlich-rosa bis rotbraun gefärbt. Der Oberkopf, Nacken und die Halsseiten sind im Sommer auffällig graublau, im Winter eher bräunlich-grau. Die Weibchen sind auf der Körperoberseite olivgrau und auf der Unterseite etwas heller gefärbt. Der Lebensraum der Buchfinken sind Wälder, Hecken, Gärten und Obstanbauflächen. Die Tiere ernähren sich von Beeren, Samen, Insekten und Spinnen - Jungtiere werden auch mit Larven gefüttert. Namensgebend für den Vogel ist sein charakteristischer Lockruf der wie „pink“ bzw. „fink“ klingt. Der Art wird auch nachgesagt, dass sie über einen speziellen Regenruf („trürr“ oder „trüb“) verfügt und damit schlechtes Wetter ankündigt. Der älteste beringte Buchfink, der wiedergefunden wurde, erreichte ein Lebensalter von 14 Jahren. In der Regel werden die Vögel aber selten älter als fünf Jahre.

An verschiedenen Stationen sind künstlerische Installationen platziert, die das Thema auf kreative Weise aufgreifen. Ein überdachter Grillplatz samt Lehmofen, für den eigens eine Lehmofen-Pizza kreiert wurde (erhältlich in der Bergstation), ist im Sommer ein Highlight für Ausflügler in dem Gebiet. Derzeit herrscht Winterruhe auf dem Themenweg. Dennoch laden die Holzbänke dazu ein, eine kurze Rast einzulegen und einige Minuten an der Sonne zu genießen und den Geräuschen des Waldes zu lauschen.

Die ersten Vöglein zwitschern bereits
Mittlerweile sind die ersten Vogelgesänge zu hören, meistens sind es die Männchen, deren Stimmen von den Bäumen hallen. Sie singen fast nur zur Brutzeit - also zwischen Spätwinter und Ende Juli. Der Zeitpunkt wird dabei nicht von winterlichen oder frühlingshaften Temperaturen beeinflusst, sondern vom zunehmenden Tageslicht.

Unter den ersten Sängern, die teilweise schon Ende Jänner ihr Konzert anstimmen, befinden sich Kohl- und Blaumeise, gefolgt ab Februar von Amsel, Buchfink und Rotkehlchen. Mit dem Gezwitscher stecken die männlichen Tiere ihr Revier ab und versuchen, Weibchen anzulocken. Fast alle Vogelarten singen früh morgens am intensivsten, wobei jede einen eigenen Zeitpunkt für den Konzertbeginn bevorzugt.

Während Amsel und Rotkehlchen beispielsweise oft vor Sonnenaufgang starten, gesellen sich Buchfink und Meise erst im Laufe des Morgens dazu. Dieses Wissen kann einem dabei helfen, die verschiedenen Vogelstimmen zu unterscheiden.

Nach diesem kurzen Exkurs in die Vogelwelt geht die Wanderung weiter über das Rossbödele. Nach dem Passieren der Baumgrenze rückt die Skipiste wieder in Sichtweite und ein toller Panoramablick auf die umliegenden Berggipfel erschließt sich. Bald sind die ersten Gebäude im Bereich der Partnomalpe erreicht. Wer möchte, hat die Möglichkeit, im „Alpen Chalet Partnom“ einzukehren.

Retour geht es wieder über denselben Weg oder alternativ mit der Rodel bzw. erfolgt die Abfahrt mit den Tourenski. Bei der Bergstation Sonntag Stein ist die „Seilbahn Stuba“ für einen Einkehrschwung geöffnet. Wer kulinarische Schmankerl mitnehmen möchte, dem sei das Biosphären-Haus bei der Talstation empfohlen, wo bäuerliche Produkte aus der Region verkauft werden - darunter der bekannte Walserstolz-Käse. 

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