Normalerweise ist es in der Atmosphäre des majestätischen Ringplaneten recht ruhig. Doch etwa einmal im Saturnjahr - das entspricht rund 30 Erdjahren - bricht auf der Nordhalbkugel des Gasriesen ein gigantischer Sturm los, wie die ESO in einer Mitteilung erläutert.
Astronomen haben wiederholt solche Stürme beobachtet, doch nie waren die Bedingungen so gut wie in diesem Jahr: Erstmals ist mit "Cassini" eine Raumsonde in unmittelbar Nähe. Und erstmals erlaubt das VLT eine Beobachtung im besonders interessanten Wellenlängenbereich des mittleren Infrarots.
Windgeschwindigkeit gemessen
"Mithilfe der Wärmestrahlung konnten wir diesmal viel tiefer in die Atmosphäre schauen und die gravierenden Temperaturänderungen und Windgeschwindigkeiten des Sturms messen", betont der federführende Autor der Untersuchung, Leigh Fletcher von der Universität Oxford, im US-Fachjournal "Science". "Unsere Beobachtungen haben gezeigt, dass der Sturm einen deutlich nachweisbaren Einfluss auf die gesamte Saturn-Atmosphäre hat."
Selbst einige Hundert Kilometer über der Wolkendecke habe der Sturm noch Auswirkungen: Durch ihn sei die normalerweise minus 130 Grad Celsius kalte Stratosphäre mancherorts 15 bis 20 Grad wärmer. Diese erstmals beobachteten Phänomene bekamen den Namen stratosphärische Leuchtfeuer. Ob sie regelmäßig auftreten, sollen jetzt weitere Beobachtungen klären.
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