Gesperrtes Hallenbad

Meister-Damen nach drei Jahren wieder Geschichte

Vor drei Jahren Meister, nun müssen die Wasserballerinnen des SV Wörthersee aufgeben.

(Bild: Huszar Mark)

Seit Juni ist das Hallenbad in Klagenfurt gesperrt, was für die heimatlos gewordenen Sportvereine ein großes Problem darstellt. Während Schwimmer und Triathleten pendeln, sitzen die Wasserballer leider auf dem Trockenen. Die Damen-Mannschaft wurde trotz eines Meistertitels nur drei Jahre alt.

Die Stadt ermöglicht den Schwimmern des SV Wörthersee und des Schwimmklubs Aktiv so wie den Triathleten des HSV den Bus-Transfer nach Villach und St. Veit, wo die Vereine zwei bis drei Bahnen für das Training bekommen. Auch in Spittal und sogar in Slowenien wird trainiert. Der SV Wörthersee fährt mit 50 Jugendlichen herum. „Aber wie lange die das noch mitmachen, ist eine andere Frage. Wir haben jetzt schon zwei Drittel von ihnen verloren“, erklärt SVWÖ-Obmann Klaus Brandstätter.

Die Pforten des alten Klagenfurter Hallenbades sind seit Juni 2021 endgültig dicht, auf ein neues Bad müssen die Sportler noch mindestens bis zum Herbst 2023 warten.

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Das neue Hallenbad-Projekt am Südring kommt für den Wasserballsport jedenfalls zu spät. Bereits zum zweiten Mal muss der SV Wörthersee diese Sektion dichtmachen.

Keinen Platz für die Wasserballerinnen
Die Herren-Mannschaft hatte sich 1998 nach dem dritten Staatsmeistertitel aufgelöst, da wegen der nächtlichen Trainingszeiten keine Nachwuchsarbeit möglich war. 20 Jahre später stand Wasserball in Klagenfurt wieder auf, diesmal in Form eines Damenteams, das Ex-Obmann Charly Bürger betreute. Die Truppe holte 2019 gleich im ersten Jahr den österreichischen Meistertitel, dazu noch einmal Bronze und einen Vizemeistertitel bei den Juniorinnen. Zudem sorgte man für Aufsehen, weil man als erste Mannschaft eine mental beeinträchtige Sportlerin in das erfolgreiche Team eingegliedert hatte.

Schon damals hatte man mangels Platz in Klagenfurt teilweise nach Villach ausweichen müssen. Seit mittlerweile alle Klagenfurter Wassersportler pendeln müssen, ist für die Wasserballerinnen, die ja das ganze Becken zum Training brauchen, kein Platz mehr frei. Die Sportart ist zum zweiten Mal tot.