Nach NATO-Angriffen
Verwirrspiel um Gadafi: Versteckt, aber nicht verletzt?
Er sei nicht verletzt und befinde sich an einem Ort, an dem ihn die NATO-Bomben nicht erreichen könnten, sagte Gadafi laut dem arabischen Nachrichtensender Al-Jazeera in der Audiobotschaft. Die jüngsten Luftangriffe der NATO verurteilte er als "feige".
"Ich will euch sagen, dass eure Bomben mich nicht erreichen können, weil Millionen Libyer mich im Herzen tragen", erklärte Gadafi. Zugleich dankte er allen Staatschefs, die sich nach einem erneuten NATO-Luftangriff am Donnerstag nach seinem Befinden erkundigt hätten. Ein Luftangriff vor etwa zwei Wochen hatte nach offiziellen libyschen Angaben mehrere Verwandte Gadafis, darunter einen seiner Söhne, getötet. Der Diktator sei aber unverletzt geblieben.
Frattini zitierte Bischof von Tripolis
Frattini hatte am Abend bekanntgegeben, Gadafi halte sich zwar weiterhin in Libyen auf, sei aber wahrscheinlich aus Tripolis geflohen. Seine Informationen habe er vom katholischen Bischof in Tripolis, Giovanni Innocenzo Martinelli. Der internationale Druck habe augenscheinlich zur Entscheidung Gadafis geführt, einen sicheren Unterschlupf zu suchen. Der Außenminister meinte auch, dass sich das libysche Regime in einem inneren Auflösungsprozess befinde. "Das ist, was wir erhofft haben", meinte Frattini.
Der Sprecher der libyschen Regierung, Moussa Ibrahim, sagte danach dem Sender Al-Arabiya, die Gerüchte über die Verwundung Gadafis seien "Unsinn". Gadafi sei bei "bester Gesundheit" und habe "sehr gute Laune". Zudem befinde er sich weiterhin in Tripolis.
Diese Woche hatten italienische Medien unter Berufung auf Regierungskreise bereits den Tod Gadafis vermeldet. Noch am selben Tag trat Gadafi dann aber im libyschen Staatsfernsehen auf.
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