Ehrenamtlicher Einsatz

17-Jähriger wacht über die Geschichte der Gemeinde

Niederösterreich
30.01.2022 11:03
Der neue Gemeindearchivar von Spitz an der Donau ist Lucas Nunzer. Dabei steht für ihn neben der Bestandserhebung auch die stetige Erhaltung und die Digitalisierung im Vordergrund. Sein persönliches Steckenpferd ist die Regionalforschung. Die Leidenschaft wurde dem 17-Jährigen quasi in die Wiege gelegt.

Schwere Eisentüren, Kellergewölbe, eine Schreibmaschine, im Schrank alte Pompfüneberer-Uniformen. In den Archiven in Spitz an der Donau lagern verborgene Schätze: Dokumente, die an längst vergangene Zeiten erinnern. Aber auch drei historische Brunnenfiguren, die fast vergessen in einer Ecke lehnen. Der neue Herr über all das ist seit kurzem Lucas Nunzer. Mit seinen 17 Jahren versprüht er bereits die Aura eines weisen Mannes.

Seit Generationen ist seine Familie hier beheimatet. Sechs Bürgermeister sind in seiner Ahnengalerie zu finden. Doch der junge Mann hat andere Pläne: Derzeit absolviert er eine Lehre zum Archivbibliothek- und Informationsassistenten im Landesarchiv. Später möchte er Geschichte oder Politikwissenschaft studieren.

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Ich war schon immer sehr an Geschichtlichem interessiert. Das wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Als Kinder haben wir auch sehr oft in der Ruine Hinterhaus gespielt.

Lucas Nunzer, Gemeindearchivar in Spitz

Geschichte und Literatur
„Es ist der Reiz, Dinge herauszufinden. Ein hundert Jahre altes Blatt in Händen zu halten, macht das Ganze sehr interessant“, erklärt er. Anders als viele Jugendliche in seinem Alter verbringt er seine Zeit gerne mit Geschichte und Literatur. Von der Kurrentschrift bis hin zur Kanzleischrift hat er sich alles selbst beigebracht. Rund 16 Stunden pro Woche investiert er ehrenamtlich in seine neue Tätigkeit. Hier wird die Geschichte des Ortes für die Nachwelt erhalten.

Bestände zusammenführen
Für Lucas Nunzer bedeutet das, drei Archive zusammenzulegen, zu erforschen und digital nutzbar zu machen. Dabei werden etwa Bestände aus dem Schifffahrtsmuseum, dem früheren Heimatmuseum und dem Stiftungsarchiv zusammengelegt. Eine kleine Mammutaufgabe, die er mit jugendlicher Gelassenheit nimmt. „Jedes einzelne Blatt wird erfasst. Das ist sicher ein längerfristiges Projekt“, stellt er fest.

Und der 17-Jährige macht selbst mit jedem seiner Schritte Geschichte lebendig. „Hier hat mein Großvater die Straßen gepflastert“, erklärt er auf dem Weg zwischen den Archiven, vorbei an der alten Salzkammer von 1631 und dem früheren Bürgerspital. Eine Zeitreise der besonderen Art.

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