Wegen Omikron

OÖ rüstet sich trotz moderater Intensiv-Belegung

Oberösterreich
14.01.2022 14:36

In Oberösterreich laufen die Vorbereitungen auf die Omikron-Welle auf Hochtouren. In den Kindergärten stockt das Land die Lollipop-Tests auf und in den Spitälern ergreift man Maßnahmen, um dem gleichzeitigen Ausfall größerer Belegschaftsteile vorzubeugen. Franz Harnoncourt, Chef der Oö. Gesundheitsholding (OÖG), ist optimistisch, dass man die zu erwartenden Fallzahlen bewältigen werde. Zudem startet OÖ mit einer recht niedrigen Intensivbelegung in die Welle.

Der Anteil der Omikron-Variante an den Neuinfektionen hat in Oberösterreich, das eine Woche länger im Lockdown war als der Rest Österreichs, mittlerweile die 80-Prozent-Marke überschritten, die Zahl der täglich gemeldeten Neuerkrankungen - von Donnerstag auf Freitag 2.010 - zeigt steigende Tendenz, auch wenn die Negativ-Rekorde von deutlich über 4.000 Anfang Dezember noch bei Weitem nicht erreicht werden. Allerdings dürfte es sich um die Ruhe vor dem nächsten Sturm handeln. Denn der Simulationsforscher Niki Popper rechnet für Mitte Februar mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 4.500. Anfang Dezember benötigten in Oberösterreich bis zu 138 Patienten intensivmedizinische Betreuung. Aktuell sind es 23, was für die Spitäler Normalbetrieb bedeutet. Laut Harnoncourt komme man ab 50 in einen Hybridbetrieb, bei dem man elektive Eingriffe verschieben müsse, und bei 75 konzentriere man sich nur mehr auf das Akutgeschehen. Popper erwartet bis Mitte Februar 83 Intensivpatienten.

Ausfall größerer Belegschaftsteile als Problem
Die Spitäler fürchten aber ein ganz anderes Problem: den Ausfall größerer Belegschaftsteile. Dagegen versucht man derzeit sich mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen zu wappnen. Auch geimpftes Spitalspersonal muss wieder ausnahmslos FFP2-Maske tragen, selbst in patientenfernen Bereichen, und sich regelmäßig testen lassen. Zudem wurden bereits Teams gebildet, die zeitversetzt und immer in der gleichen Zusammensetzung arbeiten. Damit hofft man, Infektionen auf kleinere Gruppen beschränken und einen Gesamtausfall in bestimmten Berufsgruppen verhindern zu können. Im administrativen Bereich setzt man so weit wie möglich auf Home-Office. Im öffentlichen Buffet gibt es nur mehr Take-away, die Sitzbereiche wurden geschlossen. Für das Personal gibt es abgestufte Pausen- und Essenszeiten, um die Kontakte möglichst gering zu halten. Zudem bietet auch die Betriebsküche Take-away an.

Temporäre Rückkehr von Pensionisten
Die Personalabteilungen der Kliniken versuchen laufend, pensionierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine temporäre Rückkehr in den aktiven Dienst zu gewinnen, auch Studierende der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen sowie der FH Gesundheitsberufe werden umworben, entweder freiwillig oder im Rahmen von Praktika das Spitalspersonal zu unterstützen, hieß es bei der Gesundheitsholding. Den Spitälern sei bewusst, „dass wir auf unvorhersehbare Entwicklungen rasch reagieren können müssen. Es ist jedoch sehr zu hoffen, dass die fünfte Welle durch die dankenswert Geimpften etwas entschärft werden kann und einen nicht so starken Niederschlag in unseren Spitälern finden wird“, so Harnoncourt. Die Stufenpläne zur Vorhaltung von Normal- und Intensiv-Betten für Covid-Patienten und die trägerübergreifende Koordination der Intensivbetten hätten sich bereits in früheren Wellen bewährt.

Aktuell werden 75 Intensivbetten für Covid-19 und 175 Intensivbetten für andere Krankheitsbilder betrieben. Insgesamt kann man auf 333 ICU-Einheiten aufstocken. Auf den Normalstationen stehen derzeit 200 Betten für Corona-Patienten zur Verfügung, 58 davon sind momentan belegt. Zur Entlastung der Akut-Spitäler stehen zudem 53 Betten in der Sonderkrankenanstalt Sierning und 30 in der Reha-Klinik in Enns zur Verfügung - insgesamt 25 davon sind derzeit genutzt.

Lollipop-Tests ausgeweitet
Auch in den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen rüstet man sich für Omikron: Statt bisher einem werden künftig zwei - allerdings nur freiwillige - Lollipop-Tests pro Kind zur Verfügung gestellt. „Bisher nutzen über 400 Einrichtungen in Oberösterreich die Möglichkeit des Screenings“, berichtete LHStv. Christine Haberlander (ÖVP), „Tendenz steigend“. Das Personal soll künftig dreimal pro Woche getestet werden. „Die Auslieferung der nächsten Tranche ist für die Woche vom 24. Jänner geplant.“

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