Ein oberösterreichischer Kriminalbeamter hat einen groß angelegten internationalen Betrug mit Aktien aufgedeckt. Allein in Österreich geht es dabei laut Polizei um bisher 25 bekannte Opfer mit einer Schadenssumme von rund einer Million Euro. In einem Fall konnten die Kriminellen 300.000 erbeuten.
Der Polizist hatte jahrelang in der Sache ermittelt. Die Ermittlungen begannen mit einer Anzeige wegen Anlagebetrugs, die im September 2018 bei der Polizeiinspektion Ried im Innkreis eingebracht wurde. Der Kriminalbeamte konnte bei seinen Ermittlungen eine international agierende Tätergruppe ausforschen, deren Kopf ein 74-jähriger deutscher Staatsbürger sein soll, der nach Portugal ausgewandert ist. Er gebe sich bereits seit 2004 als Geschäftsführer oder Präsident von Unternehmen aus und versuche mit wechselnden Komplizen, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Menschen zum Kauf von wertlosen Aktienzertifikaten zu bewegen, heißt es in einem Bericht der Polizei.
Anleger zu immer mehr Geldleistungen gedrängt
Den Anlegern, die von gut geschulten Telefonverkäufern kontaktiert werden, wird von Unternehmen erzählt, die im Bereich der Krebsforschung angesiedelt sind und die angeblich unmittelbar vor einem Börsengang stehen. Wer schnell investiere, könne von Schnäppchenpreisen und starken Wertsteigerungen profitieren, wird den Interessenten vorgegaukelt. Nach den Geldtransaktionen, die über Deutschland abgewickelt wurden, erhielten die Investoren Bestätigungen über Geldeingang und den Besitz von Stammaktien. Mit Falschinformationen wurden die Anleger immer wieder zu neuerlichen Geldleistungen gedrängt, um den Börsengang zu ermöglichen.
Alle bisher bekannte betrügerische Unternehmungen seien von dem 74-Jährigen geleitet worden, teilte die Polizei mit. Die Organisation tritt unter den Firmennamen GenMedCare Corp., OLEVRA Lda., Schlangenfarm Schladen Ivy Venoms GmbH oder auch Ivy Biz Inc. in Erscheinung. Die Beschuldigten konnten bisher nicht festgenommen werden, sie dürften weiterhin betrügerisch tätig sein. Die Exekutive geht davon aus, dass es noch weitere Opfer gibt. Etwaige Betroffene sollen sich bei der Polizeiinspektion Ried im Innkreis unter der Telefonnummer 059133 4240 melden.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).