Nach dem erfolgreichen Start am Christtag an Bord einer „Ariane 5“-Trägerrakete ist dem James-Webb-Teleskop die nächste Etappe geglückt: Es löste sich im All von seiner Rakete, im Kontrollzentrum auf der Erde brach daraufhin Jubel aus (siehe Video oben). Allein macht sich das Teleskop nun auf zu seinem etwa 1,5 Millionen Kilometer entfernten Zielorbit. Die Reise dorthin dauert etwa vier Wochen.
Nach seiner Ankunft soll das teuerste Teleskop in der Raumfahrtgeschichte die ältesten Galaxien des Universums erkunden. „Webb“ soll mithilfe eines 25 Quadratmeter großen Spiegels Bilder aus der Frühzeit des Weltalls liefern. Wissenschaftler erhoffen sich davon Erkenntnisse über den Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren und darüber, wie Planeten entstehen. Erste Daten und Bilder des Teleskops werden frühestens im Sommer erwartet. Die Mission ist auf zehn Jahre angesetzt.
„Weihnachtsgeschenk für die Menschheit“
„Wir haben der Menschheit auf der ganzen Welt ein Weihnachtsgeschenk bereitet“, kommentierte Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA den Start - und gab dann zu, besonders aufgeregt gewesen zu sein. „Ich könnte das nicht jeden Tag machen, das wäre nicht gut für meine Lebenserwartung.“ Aschbacher ist der erste Österreicher an der Spitze der ESA.
Modernste Technik aus Österreich
Das James-Webb-Teleskop, benannt nach einem früheren Direktor der US-Raumfahrtbehörde NASA, wurde 30 Jahre lang entwickelt. Es kostete die Rekordsumme von zehn Milliarden US-Dollar (rund 8,8 Mrd. Euro). An der Entwicklung des größten Teleskops der Welt waren auch österreichische Wissenschaftler maßgeblich beteiligt.
„Webb“ ist um ein vielfaches leistungsfähiger als das 1990 ins Weltall geschossene und nun in die Jahre gekommene Teleskop „Hubble“. Während dieses im optischen und ultravioletten Bereich arbeitet, untersucht „James Webb“ im infrarotnahen Bereich. Damit könne das Teleskop, sagte einmal der Astrophysiker John Mather, „von der Erde aus eine Biene auf dem Mond aufspüren“.
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