Trotz Auszeichnungen

Etabliertes Sozialprojekt: Land dreht Geldhahn zu

Burgenland
13.07.2025 18:35

Der gemeinnützige Verein „NachbarschaftshilfePlus“ hat im Burgenland seit seinem Bestehen mehr als 85.000 soziale Dienste koordiniert. Jetzt droht ihm das Aus, weil das Land ohne Vorwarnung die Förderung gestrichen hat. Die Leidtragenden sind die alten Menschen – und die Gemeinden.

Seit 2014 trägt der Verein „NachbarschaftshilfePlus“ dazu bei, dass ältere Personen ein selbstständiges Leben in ihrer vertrauten Umgebung führen können – mit hoher Lebensqualität und sozialer Teilhabe. Dafür werden den Senioren in den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt, Mattersburg, Oberpullendorf und Oberwart kostenlos Fahr-, Begleit-, Telefon-, Besuchs- und Spazierdienste angeboten. Auch Lebensmittel und Medikamente werden von den 600 ehrenamtlichen Mitarbeitern besorgt.

Die Hiobsbotschaft überbracht hat Soziallandesrat Leonhard Schneemann.
Die Hiobsbotschaft überbracht hat Soziallandesrat Leonhard Schneemann.(Bild: zVg)

Das plant das Land
Obwohl das Projekt mehrfach ausgezeichnet wurde und ein zentrales Anliegen des „Zukunftsplan Burgenland 2030“ abdeckt, hat das Land nun ohne Vorwarnung entschieden, die Förderung mit Jahresende einzustellen. Gleichzeitig wurde ein ähnliches Modell für alle 171 burgenländischen Gemeinden angekündigt. Allerdings ohne konkrete Angaben.

„Unsere 1000 Klienten und 19 Umsetzungsgemeinden trifft das hart. Viele sind finanziell belastet. Sie müssen nun aussteigen oder das Service in Eigenregie fortsetzen“, erklärt Geschäftsführerin Astrid Rainer enttäuscht.

Völliges Unverständnis
Scharfe Kritik übt auch ÖVP-Sozialsprecher Christian Sagartz: „Wenn für alles Geld da ist, nur nicht für die Betreuung von Menschen, ist das ein politischer Rückschritt. Die rot-grüne Landesregierung entzieht sich ihrer Verantwortung auf dem Rücken derer, die Hilfe brauchen.“

Das prallt an Soziallandesrat Leonhard Schneemann ab: „Was bisher nur in einzelnen Gemeinden möglich war, wird künftig für alle Burgenländer möglich sein.“ Umgesetzt werden soll das Angebot landesweit durch die Sozialen Dienste Burgenland in Zusammenarbeit mit der Pflege- und Sozialberatung sowie einer Koordinationsstelle. „Das neue Angebot wird damit zum zentralen Bindeglied zwischen Ehrenamt, Gemeinde und Land und zu einer echten Entlastung für ältere Menschen, hilfsbedürftige Personen und pflegende Angehörige.“

Porträt von Burgenland-Krone
Burgenland-Krone
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