99,9 Prozent Schutz

USA: Vielversprechende HIV-Spritze zugelassen

Wissenschaft
20.06.2025 07:28

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat eine HIV-Präventionsspritze zugelassen. Das Mittel Lenacapavir muss nur zweimal pro Jahr gespritzt werden und soll 99,9 Prozent Schutz bieten. Wann eine Zulassung des Medikamentes auch in der EU erfolgen könnte, ist unklar.

Am Mittwoch (Ortszeit) genehmigte die FDA das Mittel Lenacapavir des Pharmaunternehmens Gilead, das laut diesem einen Infektionsschutz von 99,9 Prozent bietet. Anders als andere Medikamente muss Lenacapavir nur zweimal im Jahr gespritzt werden. Mögliche Nebenwirkungen sind Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Übelkeit.

Medikament mit Impfstoff vergleichbar
„Dies ist ein historischer Tag im jahrzehntelangen Kampf gegen HIV“, erklärte Gilead-Geschäftsführer Daniel O‘Day. Das Unternehmen führte zwei große klinische Studien mit insgesamt mehr als 4000 Teilnehmenden durch. Dabei erkrankten lediglich zwei der Teilnehmenden, was einem Schutz von 99,9 Prozent entspricht und das Medikament mit einem Impfstoff vergleichbar macht. 

Das Mittel Lenacapavir bietet einen Infektionsschutz von 99,9 Prozent.
Das Mittel Lenacapavir bietet einen Infektionsschutz von 99,9 Prozent. (Bild: kameraOne (Screenshot))

Preis derzeit noch sehr hoch
Mit gut 28.000 Dollar (rund 24.000 Euro) pro Person und Jahr ist Lenacapavir allerdings derzeit noch sehr teuer. Experten schätzen die Produktionskosten allerdings auf lediglich 40 Dollar. Wann eine Zulassung der HIV-Prävention in der EU erfolgen könnte, ist unklar.

Lenacapavir wird jetzt schon in der HIV-Therapie eingesetzt. Das Medikament bekommen vor allem Menschen, die schon lange HI-Viren in sich tragen und mit Resistenzen gegen andere Medikamente zu kämpfen haben.

Lizenzverträge mit Generikaherstellern
Im Oktober 2024 gab Gilead den Abschluss von Lizenzverträgen mit sechs Generikaherstellern bekannt, die das Mittel nun in Ländern mit niedrigem Einkommen produzieren und vertreiben sollen.

Kritiker weisen allerdings darauf hin, dass Millionen HIV-Infizierte in Ländern leben, in denen eine solche kostengünstigere Version von Lenacapavir vorerst nicht erhältlich sein wird.

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