15.12.2021 10:22 |

Dating-App

Daten weitergegeben: Millionenstrafe für Grindr

Wegen Verstoßes gegen die europäische Datenschutzverordnung (DSVGO) hat die norwegische Datenschutzbehörde am Mittwoch eine Geldstrafe von umgerechnet 6,34 Millionen Euro gegen die Dating-App Grindr verhängt. Die bei homosexuellen Männern beliebte Anwendung habe keine gültige Zustimmung der Nutzer erhalten, aber dennoch sensible persönliche Daten weitergegeben, teilte die Datenschutzorganisation noyb des österreichischen Datenschützers Max Schrems in einer Aussendung mit.

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Gemeinsam mit dem norwegischen Verbraucherrat (Forbrukerrådet ; NCC) hatte noyb im Jänner 2020 drei strategische DSGVO-Beschwerden gegen Grindr sowie die Adtech-Unternehmen MoPub von Twitter, AppNexus von AT&T (jetzt Xandr), OpenX, AdColony und Smaato verfasst. Die DSVGO gilt im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum, also allen 27 EU-Staaten, sowie in Liechtenstein, Island und Norwegen.

Persönliche Daten an Dritte weitergegeben
Grindr habe sensible persönliche Daten an Hunderte von potenziellen Werbepartnern gesendet, so noyb. So beschreibe der Bericht des NCC detailliert, wie eine große Anzahl von Drittparteien ständig persönliche Daten der Nutzer von Grindr bekamen, wie zum Beispiel Standortdaten oder die Tatsache, dass sie Grindr benutzen.

Strafe reduziert
Am 26. Jänner 2021 hatte die norwegische Behörde in einem „Entscheidungsentwurf“ eine Geldstrafe von umgerechnet zehn Millionen Euro angekündigt. Mit dem endgültigen Urteil vom Mittwoch sei die ursprüngliche Geldstrafe auf umgerechnet 6,34 Millionen Euro reduziert worden, da Grindr einen geringen Umsatz auswies und das Unternehmen seine früher verwendete Consent Management Platform angepasst habe, so noyb.

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