Am Mittwoch kam Jimi Blue Ochsenknecht nach einer „Tour de Knast“ von Hamburg quer durch Deutschland endlich in der Justizanstalt Innsbruck an. Bei der Übergabe von deutschen Beamten an die österreichische Polizei an der Grenze wirkte der unter Betrugsverdacht stehende Promi-Spross entspannt. Wie es jetzt weitergeht.
Der Innsbrucker Häfen, auch Ziegelstadel genannt, kommt aktuell nicht aus den Schlagzeilen. Zuerst, weil mit Karl-Heinz Grasser ein früherer Finanzminister dort seine Haft angetreten ist. Seit Anfang der Woche ist bekannt, dass der gefallene Immo-Jongleur René Benko wohl bald ebenfalls dort einsitzen wird, zumal der erste Prozess gegen ihn im Landesgericht Innsbruck über die Bühne gehen soll. Und seit Mittwoch sitzt nun auch ein Promi aus Deutschland im Ziegelstadel ein.
Vorwurf lautet auf schweren Betrug
Der im Juni nach seiner Landung am Hamburger Flughafen festgenommene Jimi Blue Ochsenknecht wurde nach einer „Tour de Knast“ endlich in Innsbruck abgeliefert. Ihm wird von der StA Innsbruck schwerer Betrug vorgeworfen, weil er Ende 2021 in einem Hotel in Tirol mehrere Tage lang seinen Geburtstag gefeiert und die fast 14.000 Euro hohe Rechnung nicht beglichen haben soll. Auch ein Grazer Gastronom beschuldigt Ochsenknecht der Zechprellerei in Höhe von 1900 Euro.
U-Haft-Entscheidung innerhalb von 48 Stunden
Das Gesetz sieht vor, dass der ausgelieferte 33-Jährige in Tirol nun innerhalb von 48 Stunden einem Richter beziehungsweise einer Richterin vorgeführt werden muss. Dieser entscheidet, ob U-Haft verhängt wird oder nicht. Vertreten wird Ochsenknecht dem Vernehmen nach von einem österreichischen Rechtsanwalt. Nachdem die Ex-Freundin von Jimi Blue die Schuld nach dessen Verhaftung beglichen hat, ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass der Promi-Spross überraschend freigelassen wird.
Justizposse rund um ausgelieferten Investor
Es wäre nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass gegen einen aufgrund eines von Österreich veranlassten internationalen Haftbefehls ausgelieferten Beschuldigten nicht die U-Haft verhängt wird: Im April geschah dies in der Causa um Investor Florian Fritsch. Wie die „Krone“ berichtete, wurde der Wahl-Wiener aus Deutschland in Regensburg festgenommen und nach seiner Auslieferung in Österreich sofort wieder freigelassen. Der Richter sah keinen Grund für die von der StA Wien beantragte U-Haft.
Ob es bei Jimi Blue Ochsenknecht zu einer ähnlichen Justizposse wie im Fall Fritsch kommt, bleibt abzuwarten. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck will jedenfalls nach der Entscheidung die Öffentlichkeit informieren, ob und mit welcher Begründung U-Haft über den 33-Jährigen verhängt worden ist.
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