Conny Bischofberger

Neuer Roman: Noch einmal über alle Grenzen gehen

Medien
12.12.2021 06:00

„Krone“-Starinterviewerin Conny Bischofberger hat ihren zweiten Roman geschrieben. In „Eisschwimmen“ erzählt sie die fesselnde Geschichte einer Frau, die das Leben und die Liebe neu begreift.

„Sie sah ihr Leben jetzt wie ein Maßband vor sich liegen. 70 Prozent waren verstrichen. Dem knappen Drittel, das noch blieb, wollte sie alle ihre Energien schenken. (...) Sie stellte sich vor, dass ihr noch unendlich viel Zeit bliebe, und spürte eine unbändige Lust zu leben.“ - Diese Sätze stehen ziemlich am Beginn von Conny Bischofbergers neuem Roman.

Sätze, die deutlich machen, dass schwierige Zeiten hinter ihrem Alter Ego – Isabella Mahler, einer erfolgreichen Journalistin, 58 Jahre alt – liegen. „Ja, als ich im vergangenen Sommer, während einer Reise durch fünf Länder, meinen zweiten Roman zu schreiben begann, fühlte ich mich ausgebrannt, erschöpft. Ich hatte in den Monaten davor sehr viel gearbeitet; die Corona-Krise, die Lockdowns hatten – wie bei den meisten Menschen – auch an mir psychische Spuren hinterlassen.“

Die „Schmetterlinge“ waren verschwunden
Und eine, vor allem auf geistiger Ebene sehr intime Beziehung zu einem Mann mit Fantasienamen Christoph Regner, dem Chef einer bekannten NG-Organisation, war abgebrochen, ohne einer wirklichen Verabschiedung – nachzulesen in „Herzschweißen“, erschienen vor genau einem Jahr. „Eisschwimmen“ knüpft an diese Story an, „ist aber keinesfalls eine Fortsetzungsgeschichte“, betont Bischofberger.

Weil die Handlungen beider Bücher völlig für sich stehen; weil die Person, die bei Isabella Mahler einst „Schmetterlinge im Bauch“ ausgelöst hat, wie bei einem Teenager – für sie längst zu einem blassen Schatten geworden ist. Eine frühere Nebenfigur, der Banker mit Pseudonym Thomas Prinz, bloß ein guter Freund in „Herzschweißen“ – „viele meiner Leserinnen fanden ihn überraschenderweise interessanter als meinen Protagonisten“ – nimmt nun die tragende Rolle ein.

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Das Gefühl, vollkommen verloren zu sein, saß Isabella noch in den Knochen, als sie sich ins Bad schleppte. Aus dem Spiegel blickten sie zwei ernste Augen an.

Ein Zitat aus dem Buch

In ihrem Dasein, in ihrem aktuellen Buch, „das, wie mein vorheriges, mindestens zu 90 Prozent, auf tatsächlich Erlebtem basiert“. Conny Bischofberger alias Isabella Mahler erzählt darin über ihren anstrengenden und gleichzeitig aufregenden Job als Kolumnistin und Starinterviewerin bei der größten Tageszeitung Österreichs, über tiefgehende Gespräche mit hohen Politikern, Geistlichen, berühmten Schauspielern und Menschen, die Schlimmstes durchgemacht haben.

„Isabellas Lieblingslokale sind auch meine“
Sie erzählt über ihr Hobby – Kochen –, verrät ihre besten Rezepte. Sie erzählt über die Atmosphäre in Bars und Restaurants, die sie besonders mag. Sie erzählt über ihre Reisen in fremde Länder, an magische Orte. Doch zurück zu Thomas Prinz.

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Isabella Mahler ist in einem Alter, in dem – so denke ich – kaum jemand dazu bereit ist, Gewohnheiten aufzugeben, für einen Partner.

Conny Bischofberger über ihr Alter Ego

Das Verhältnis zwischen ihm und der Journalistin wird enger und enger. Die beiden treffen sich immer öfter, finden über das Reden über Bücher und „Gott und die Welt“, über ihre Begeisterung für gutes Essen und ausgefallene Getränke laufend mehr zueinander.

Irgendwann der erste – fast schüchterne – Kuss. Verwirrungen, Verirrungen. Viel später – der erste Sex: „Anders als in der Jugend, aber auf eine andere Art wunderschön.“ Was kann Liebe – auch – sein? Conny Bischofberger beantwortet diese Frage in „Eisschwimmen“ mit berührenden Schilderungen über eine eher unkonventionelle Beziehung. Die kaum nach gegenseitigen Versprechungen, Verpflichtungen oder Schwüren verlangt.

„Für ,lieben‘ gibt es keine Worte“
„In der Sprache ihrer Kindheit gab es für ,lieben‘ kein Wort. ,Ich liebe dich‘ konnte man nicht sagen. Nur denken oder fühlen.“ Und das scheint so geblieben zu sein. Was wurde anders mit den Jahren?

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Mindestens 90 Prozent der Handlung beruhen auf wahren Begebenheiten. Der Rest ist meine Fantasie. Es macht Spaß, sie ein wenig spielen zu lassen.

Die Autorin über ihren Roman

Bischofberger: „Isabella Mahler ist in einem Alter, in dem – so denke ich – kaum jemand dazu bereit ist, Gewohnheiten aufzugeben, für einen Partner.“ Aber dazu, für ihn Grenzen zu überschreiten. Etwa, mit ihm – Isabella im Buch, Conny in der Realität – „eisschwimmen“ zu gehen. Eine Metapher, die für vieles steht.

Letztlich wahrscheinlich – für die Sehnsucht nach dem Besonderen. „Isabella beobachtete fasziniert, wie die züngelnden Flammen in dem Kamin sich ihren Raum suchten. Als das Feuer eine gewisse Kraft erreicht hatte, platzierte sie vorsichtig die zwei Scheite. Feuer hatte sie immer fasziniert.“

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