"Es gibt zwar eine Videoüberwachung, seit einem Jahr werden die Aufnahmen aber nicht mehr gespeichert", schütteln die Ermittler die Köpfe. Der Linzer Magistratsdirektor Erich Wolny erklärt: "Die Videoüberwachung wird durch Bewegungsmelder aktiviert, der Portier kann in Echtzeit zuschauen. Wir hätten aber bei der Datenschutzkommission ein relativ umfangreiches Verfahren durchlaufen müssen, wenn wir die Aufnahmen speichern wollen würden. Deshalb haben wir das vernachlässigt. Aber wir haben im Vorjahr die Sicherheitsvorkehrungen verbessert."
Tatsächlich schlugen die Bewegungsmelder im 3. und im 5. Stockwerk sofort an, als um 1.50 Uhr der oder die Attentäter über die begrünten Terrassen hochliefen. Anschließend bimmelte dann der Rauchmelder im Büro von Stadträtin Susi Wegscheider.
"Ich habe keine Feinde"
Am Montag packte die ÖVP-Politikerin selbst beim Ausräumen ihres verrußten Büros mit an (Bild). Wegscheider: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Anschlag wirklich mir gegolten hat. Ich habe keine Feinde – so etwas entspricht einfach nicht meinem Naturell."
Das ist auch den Kriminalisten vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung bewusst. Leiter Michael Tischlinger: "Wir prüfen, ob die Täter nicht vielleicht das Büro verwechselt haben." In unmittelbarer Nachbarschaft zum Tatort befindet sich das Büro von Vize-Bürgermeisterin Christiana Dolezal (SPÖ), zwei Büros weiter das des momentan viel kritisierten Finanzstadtrats Johann Mayr (SPÖ) und rechts herum das Büro von Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer (FPÖ) (siehe Grafik in der Infobox).
von Christoph Gantner, "OÖ Krone"
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