Proteste in Österreich

Gesundheitspersonal am Limit: „Und wer hilft uns?“

Österreich
10.11.2021 14:10

Die „Offensive Gesundheit“, ein Verbund aus Arbeiter- und Ärztekammer sowie den Gesundheitsgewerkschaften, hat am Mittwoch mehr als 400.000 Beschäftigte in den Gesundheits- und Sozialberufen zur österreichweiten Protestaktion „Fünf nach zwölf“ aufgerufen. Denn viele der Beschäftigten seien bereits „körperlich und psychisch am Limit“ und fragten sich, wer ihnen endlich helfen würde.

Österreich befindet sich seit fast zwei Jahren in der größten Gesundheitskrise, die es seit 100 Jahren gab. Die Regierung habe aber noch immer keine einzige dringend nötige Reformmaßnahme gesetzt, die den Beschäftigten in den Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen ihre tägliche Arbeit spürbar erleichtern würde, hieß es.

„Die Kolleginnen und Kollegen geraten an ihre Grenzen, daher kommt es aktuell zu einer Austrittswelle aus Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen. Wir sind nur so stark wie jeder Einzelne der 400.000 Beschäftigten, daher wollen unserem berechtigten Unmut Ausdruck verleihen“, so die Vertreter der „Offensive Gesundheit“ zu den Protesten am Mittwoch.

Protest und Ruf nach Änderungen
Um exakt 12.05 Uhr hatten die Bediensteten in Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen gemeinsam für eine kurze Zeit ihre Arbeitsstätten verlassen, um vor dem jeweiligen Betrieb gegen „die Untätigkeit des Gesundheitsministers und der Regierung“ zu protestieren.

Im AKH ließen sich einige Hundert Mitarbeiter für das Anliegen mobilisieren. Sie trugen Transparente mit Aufschriften wie „Unsere Akkus sind leer: Handelt endlich!“ oder „Wanted: Mehr Personal“ mit sich. Stephan Simek von der Gewerkschaft Younion sprach sich per Megafon auch für mehr Freizeit aus: „Wir alle haben ein Leben. Wir alle müssen auch auf unsere Gesundheit achten.“

Es brauche nicht „noch mehr schöne Worte der Politik“, sondern eine adäquate Entlohnung, mehr Freizeit und dringend mehr Personal. Zusätzlich brauche es rasch eine grundlegende Ausbildungsreform sowie verbesserte Arbeitsbedingungen, um nicht noch weiter in die gefährliche Versorgungskrise zu schlittern, hieß es.

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