Steirischer SPÖ-Plan

Lkw-Maut auf allen Straßen? Frächter sind sauer

Steiermark
22.09.2021 14:29

Weniger Durchzugsverkehr und damit Lärmbelastung, weniger Schäden an den Fahrbahnen, dafür mehr Verkehrssicherheit: Für den steirischen Verkehrsreferenten Anton Lang (SPÖ) liegen die Vorteile einer flächendeckenden Lkw-Maut auf allen Straßen auf der Hand. Die Frächter-Lobby reagiert auf den Vorstoß mit Kopfschütteln.

„Der Durchzugsverkehr in den Ortsgebieten würde stark verringert, die Verkehrssicherheit durch das Ausbleiben riskanter Überholmanöver hingegen erhöht werden“, präzisiert Anton Lang am Dienstag seine von der „Krone“ enthüllte Forderung nach einer Ausweitung der Lkw-Maut auf das gesamte Straßennetz nach Schweizer Vorbild.

Der steirische Verkehrslandesrat Anton Lang (Bild: Land Steiermark)
Der steirische Verkehrslandesrat Anton Lang

Monetäre Gründe dürften aber der stärkste Motor hinter dieser Idee sein: Das steirische Landesstraßennetz ist gut 5000 Kilometer lang und kommt jetzt großteils in ein sanierungsbedürftiges Alter. „Ein Riesenproblem für uns als Straßenerhalter“, wie Lang unumwunden zugibt.

Peter Fahrner, Wirtschaftskammer-Obmann der steirischen Transporteure (Bild: WK Steiermark)
Peter Fahrner, Wirtschaftskammer-Obmann der steirischen Transporteure

„Was sollen wir denn noch alles schlucken?“
Für die ohnehin schon schwer gebeutelte Frächter-Branche eine schallende Ohrfeige: „Mineralölsteuer, Asfinag-Abgaben, bald auch CO2-Steuer - was sollen wir denn noch alles schlucken? Die Tomate aus Sizilien wird längst nicht mehr von heimischen Transporteuren quer durch Europa zum Handel nach Österreich gebracht, das erledigen seit der Ostöffnung ganz andere viel billiger für uns. Wir übernehmen hauptsächlich die regionale Versorgung der Bevölkerung - und das nicht aus Spaß“, prophezeit Peter Fahrner, Obmann der Sparte Transport in der steirischen Wirtschaftskammer, eine weitere Ausdünnung in der Firmenlandschaft, falls die Maut ausgedehnt wird.

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Mineralölsteuer, Asfinag-Abgaben, bald auch CO2-Steuer - was sollen wir denn noch alles schlucken?

Peter Fahrner (Wirtschaftskammer)

Und er betont: „Die Idee zu Ende gedacht würde bedeuten, dass ich mir wieder die kürzeste Strecke von A nach B auswählen kann. Und die geht selten über die Autobahn.“

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